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Ausschuss für Stadtumbau

Als politisches Gremium entscheidet der Ausschuss für Stadtumbau (SUA) insbesondere über grundlegende Pläne und die Finanzierung einzelner Projekte. Die elf Politiker*innen aller im Elmshorner Stadtverordneten-Kollegium vertretenen Parteien tagen während der Sitzungsperioden in der Regel monatlich. Sämtliche Sitzungen sind öffentlich.

Abriss oder Erhalt, Gestaltungsvariante 1 oder 2, roter oder braun-blauer Klinker? Die Politiker*innen des Stadtumbau-Ausschusses werden in zahlreichen wichtigen Entscheidungen rund um das Sanierungsgebiet Krückau-Vormstegen einbezogen. Sie entscheiden über die Vorschläge, die externe Büros oder die Stadtverwaltung einbringen – und auch über die Finanzierung. Damit sind die Ergebnisse des Ausschusses für Stadtumbau von entscheidender Bedeutung für den Fortschritt im Sanierungsgebiet Krückau-Vormstegen.

Die Sitzungen sind öffentlich und werden sowohl auf dieser Seite wie auch auf www.elmshorn.de mitsamt der jeweiligen Tagesordnungspunkte angekündigt. Interessierter Bürgerinnen und Bürger haben zu Beginn einer jeden Sitzung die Möglichkeit, den Politiker*innen sowie den Verwaltungsmitarbeitenden ihre Fragen zu stellen.

Zusammenfassende Berichte zurückliegender Sitzungen

Stadtumbau-Ausschuss: Bauarbeiten am Buttermarkt im Fokus

Eines ist klar: Wenn die Bauarbeiten rund um den Buttermarkt in diesem Jahr beginnen, geht das nicht ohne Einschränkungen. Schließlich soll der Platz neu hergerichtet werden und zahlreiche Neubauten, darunter das neue Rathaus, entstehen. Hindernisse müssen geräumt, neue Kanäle verlegt und Straßen gebaut werden: Ein Großprojekt. Dennoch: „Es ist uns wichtig, dass die Beeinträchtigungen so gering wie möglich gehalten werden“, betonte Baustadtrat Lars Bredemeier.

Ausreichend Parkplätze während Bauphase gesichert

Für die Stadt Elmshorn hat das Marktgeschehen mit seiner überregionalen Strahlkraft eine besondere Bedeutung. „Auch die Erreichbarkeit des Marktes und der Geschäfte in der Innenstadt ist für uns von großer Wichtigkeit“, so Bredemeier. Noch werden die genauen Bauabläufe am Buttermarkt im Detail geplant, Möglichkeiten ausgelotet und Alternativen geprüft. Doch schon jetzt zeichnet sich ab, dass „ausreichend Parkplätze für die Innenstadt gesichert sind“, erläuterte der Baustadtrat. Demnach werde eine erhebliche Anzahl an Parkplätzen am Buttermarkt zugänglich bleiben, und auch die Sky-Parkplätze werden nach dem Abriss wieder in gleicher Menge zur Verfügung stehen.

Weitere Optionen werden geprüft – Dialog mit Einzelhändlern

Die Stadt Elmshorn wird, wie bereits angekündigt, auch weitere Ausweichflächen, die während der Bauphase als ergänzende Parkplätze dienen können, prüfen. Anwesende Einzelhändler aus der Innenstadt betonten in der Ausschuss-Sitzung, dass diese für sie von großer Wichtigkeit seien. „Wir benötigen möglichst schnell Klarheit und konkrete Zahlen“, sagte ein Händler. Insgesamt sei ein Verlust von „10, 20 oder 30 Prozent“ zwar vertretbar, eine gute Kommunikation jedoch unerlässlich. Beides sei seitens der Stadt beabsichtigt, versicherte Bredemeier. So soll es auch für die Einzelhändler der Innenstadt noch ein Dialogformat geben. Weitere Informationen rund um die Umgestaltung des Buttermarktes finden Sie in diesem Artikel mit FAQ.

Erhält der Elmshorner Bahnhof bessere Fahrradständer?

Der Ausschuss befasste sich auch mit den Anträgen des Bündnis 90 / Die Grünen sowie der SPD, die eine zeitnahe Verbesserung der Fahrradabstellanlagen am heutigen Elmshorner Bahnhof forderten. Einstimmig votierten die Politiker*innen dafür, dass die Stadt Elmshorn eine Verbesserung der Abstellanlagen auf der Westseite des Bahnhofes prüfen soll.

Stadtumbau-Ausschuss fällt wegweisende Beschlüsse

Schon zu Beginn der Sitzung machte Ausschussvorsitzende Dörte Köhne-Seiffert (SPD) eines klar: Die 19 Punkte umfassende Tagesordnung enthalte „eine Reihe wegweisender Beschlüsse“ – von denen zahlreiche gefasst wurden. Allein der Beschluss über eine Gestaltungssatzung für das Sanierungsgebiet Krückau-Vormstegen wurde verschoben.

Flächennutzungspläne: Änderungen beschlossen

Beschlossen wurden die Auslegung der 27. Änderung des Flächennutzungsplanes „Buttermarkt / östlich Vormstegen“ (einstimmig) sowie die Auslegung der 28. Änderung des Flächennutzungsplanes „Berliner Straße“ (bei zwei Gegenstimmen der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen). Damit können die beiden Flächennutzungspläne zur Beteiligung ausgelegt werden, bevor die Politik endgültig über die Änderungen beschließt. Beide Flächennutzungspläne stellen die planungsrechtliche Grundlage für die Umsetzung des Rahmenplans im Sanierungsgebiet dar.

Kita-Standort am Buttermarkt scheidet aus

Weiteren Beratungsbedarf sehen die Politiker*innen bei der Suche nach einem geeigneten Kita-Standort im Sanierungsgebiet. Als mögliche Optionen sind eine Kindertagesstätte direkt am neuen Rathaus („Standort 1“) oder im Quartier Osterfeld-Schlossstraße („Standort 3“) weiterhin im Rennen. Sie sollen in den Fraktionen beraten werden. Indes schloss die Politik einstimmig Standort 2 im Quartier am Buttermarkt als ungeeignet aus.

Rathaus-Stellplätze neu verortet

Einstimmig votierten die Politiker*innen für die Aufhebung eines Beschlusses aus 2019. Demzufolge sollten die Stellplätze für das neue Rathaus in einem Parkhaus im Quartier am Buttermarkt entstehen. Mit der Aufhebung dieses Beschlusses macht die Politik nun den Weg frei für eine attraktivere Entwicklung des Quartiers, in dem Wohn-, Gewerbe- und Büroräume entstehen sollen. Das erforderliche Parkhaus kann Dank des Beschlusses kleiner als ursprünglich geplant ausfallen. Die fürs neue Rathaus erforderlichen Stellplätze sollen zunächst am alten Rathaus nachgewiesen werden.

Digitaler Stadtrundgang erlaubt Blick in die Zukunft

Wie der Buttermarkt und die angrenzenden Flächen nach ihren Umbauten aussehen werden, das wird die Stadt Elmshorn schon bald präsentieren können: Die Politik beschloss mit den Stimmen der CDU und SPD mehrheitlich den vorgeschlagenen „Digitalen Stadtrundgang“. Abseits von technischen Planunterlagen soll dieser die vorgesehene Umgestaltung sowie geplante Neubauten visualisieren. Der neue Buttermarkt soll so schon vor seiner Realisierung erlebbar werden. Geplant ist, die Visualisierung sowohl auf mobilen Endgeräten wie auch per VR-Brille zugänglich zu machen.

06.10.2022: Stadtumbau-Ausschuss beschließt: Keine weitere Brücke im Elmshorner Hafen

Bild vergrößern: Das Foto zeigt den Elmshorner Hafen von der Wedenkamp-Brücke aus. Am Südufer flanieren Menschen vor der Industriekulisse der Kölln-Werke. Zahlreiche Autos sind geparkt. Am Nordufer liegt die MS "Klostersande" und ein kleineres Sportboot. © Christine Rudolf für Stadt Elmshorn
Der Elmshorner Hafen soll künftig zu Spaziergängen einladen. An dieser Idee hält die Politik fest - doch statt einer kostspieligen Brücke soll nun ein Rundweg entstehen.

Eine Investition von mindestens 7,5 Millionen Euro (Baukostensteigerungen noch nicht berücksichtigt), jährliche Wartungskosten von bis zu 80.000 Euro – oder erhebliche Einschränkungen der Schiffbarkeit des Elmshorner Hafens: Der Bau einer zusätzlichen Brücke über die Krückau, wie sie im Rahmenplan vorgesehen ist, wäre in jedem Fall teuer geworden. Das hatte eine Machbarkeitsstudie im Auftrag der Stadt Elmshorn eindeutig gezeigt. (Lesen Sie hier mehr über die Machbarkeitsstudie)

Kompromiss führt über die Käpten-Jürs-Brücke

Daher empfahl die Stadtverwaltung den zuständigen Politiker*innen im Stadtumbau-Ausschuss, auf die zusätzliche Brücke für Fußgänger*innen und Radfahrende zu verzichten. Stattdessen rückte ein Kompromiss in den Fokus: Ein Rundweg, der ebenfalls nah am Wasser verlauft, könnte über die Käpten-Jürs-Brücke führen. Dies sei deutlich kostengünstiger zu realisieren und führe zu keiner Einschränkung der Schiffbarkeit.

Mehrheitsbeschluss favorisiert Rundweg

Der Ausschuss folgte mehrheitlich dem Verwaltungsvorschlag. Mit zwei Gegenstimmen der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen beauftragten die Politiker*innen die Stadt Elmshorn, Vorschläge zur Schaffung des Rundwegs zu schaffen und die anfallenden Kosten zu ermitteln. Aus Sicht der Grünen-Fraktion sei die feste Querung bezahlbar und nicht abschließend geklärt, ob die MS „Klostersande“ und der Ewer „Gloria“ nicht vor der neuen Brücke liegen könnten.

Gestaltungssatzung vorgestellt

Erstmals vorgestellt wurden in der Sitzung auch die Grundzüge der Gestaltungssatzung für das Sanierungsgebiet Krückau-Vormstegen. Die Satzung wird unter anderem die Anforderungen an die Gestaltung von Fassaden, Dächern, Türen, Fenstern, etwaigen Werbeanlagen und Hecken regeln. Ziel ist trotz unterschiedlicher Quartiere und potentiellen Investoren ein insgesamt abgestimmtes Erscheinungsbild im Sanierungsgebiet Krückau-Vormstegen zu erlangen. Berücksichtigung findet dabei auch die historische Umgebung: Auch auf sie sollen Neubauten und sanierte Gebäude abgestimmt sein.

Satzungstext wird erarbeitet

Während in dieser Sitzung ein erster Ausblick auf die Regelungen der Satzung gegeben wurde, wird der Satzungstext erarbeitet und in der kommenden Sitzung des Ausschusses am 17. November als Beschlussvorschlag eingebracht.

15.09.2022: Rundweg statt Brückenneubau über den Hafen?

Bild vergrößern: Der Ausschnitt des Rahmenplans zeigt im Fokus den Elmshorner Hafen. Demnach soll auf Höhe der Kölln-Werke und des Flamwegs eine weitere Brücke entstehen. © Stadt Elmshorn
Der Rahmenplan sieht im Hafen eine weitere Brücke über die Krückau vor. Auf Höhe Flamweg würde diese das Nord- und Südufer verbinden.

Laut Bürgermeister Volker Hatje wäre sie ein „besonders Schmankerl“ gewesen: Auf Höhe des Flamwegs hätte laut Rahmenplan eine zusätzliche Krückau-Brücke gebaut werden sollen. Exklusiv für Fußgänger*innen und Radfahrende sollte sie zu Spaziergängen am Hafen einladen. Doch eine nun vorgelegte Machbarkeitsstudie zeigt herausfordernde technische und wirtschaftliche Randbedingungen der unterschiedlichen Brückentypen auf.

Drei Varianten geprüft

Drei Varianten hat das Ingenieurbüro Böger + Jäckle im Auftrag der Stadt Elmshorn geprüft. Alle drei offenbarten individuelle Herausforderungen bei hohem finanziellen Aufwand. „Wir empfehlen, auf den Brückenneubau zu verzichten und stattdessen einen nah am Wasser verlaufenden Rundgang zu realisieren“, sagte Veronique Krull, Leiterin des Sachgebiets Technik des Amtes für Projektsteuerung, in der Sitzung des Stadtumbau-Ausschusses vom 15. September 2022.

Die in der Machbarkeitsstudie ermittelten Kosten stammen aus Dezember 2021. Seither sind die Baukosten drastisch gestiegen. Dies ist in den genannten Kosten noch nicht berücksichtigt. Geprüft wurden die folgenden Brückentypen:

Variante 1 – Bogenbrücke

Bild vergrößern: Die Abbildung zeigt eine Seitenansicht einer möglichen Bogenbrücke über die Krückau mitsamt der erforderlichen Rampenanlage beiderseits der Ufer. © Böger + Jäckle Beratende Ingenieure GmbH & Co. KG
Variante 1: Eine Bogenbrücke über die Krückau.

Die günstigste Option: Diese nicht bewegliche Brücke würde rund 2,5 Millionen Euro kosten und wäre im Unterhalt vergleichsweise günstig. Doch mit einer Durchfahrtshöhe von nur 2 Metern wäre sie für die MS „Klostersande“ unpassierbar, ein Großteil des Elmshorner Hafens auch für höhere Freizeitboote nicht mehr erreichbar. „Das ist mit den städtebaulichen Zielen im Sanierungsgebiet und einer Belebung des Hafens nicht zu vereinbaren“, betont Krull. Auch die für die Barrierefreiheit erforderlichen Rampenanlagen beiderseits des Ufers seien mit einer Länge von etwa 30 Metern schwer mit der Freiraumplanung und der angestrebten Aufwertung des Hafens zu vereinbaren.

Variante 2 – Drehbrücke

Bild vergrößern: Die Abbildung zeigt eine Seitenansicht einer möglichen Drehbrücke über die Krückau. © Böger + Jäckle Beratende Ingenieure GmbH & Co. KG
Variante 2: Eine Drehbrücke über die Krückau.

Mit 7,5 Millionen Euro und einem jährlichen Unterhalt von 80.000 Euro könnte eine Drehbrücke im Elmshorner Hafen realisiert werden und die Schiffbarkeit des Hafens erhalten bleiben. Doch aus Sicht der Stadtverwaltung stehen die hohen Kosten nicht im Verhältnis zum erhofften Nutzen für den Fuß- und Radverkehr.

Variante 3 – Klappbrücke

Bild vergrößern: Die Abbildung zeigt eine Seitenansicht einer möglichen Klappbrücke über die Krückau. © Böger + Jäckle Beratende Ingenieure GmbH & Co. KG
Variante 3: Eine Klappbrücke über die Krückau.

Mit 9,5 Millionen Euro wäre der Bau einer weiteren Klappbrücke – ähnlich der Käpten-Jürs-Brücke – im Elmshorner Hafen nochmals teurer. Auch hier beliefe sich der Unterhalt auf jährlich rund 80.000 Euro, auch hier wäre die Schiffbarkeit des Elmshorner Hafens weiter gegeben. Doch auch hier stehen nach Auffassung der Stadt Elmshorn Kosten und Nutzen in keinem Verhältnis.

Rundweg als weitere Variante

Daher empfiehlt die Stadt Elmshorn, auf den Bau einer weiteren Brücke zu verzichten. Stattdessen solle im rückwärtigen Bereich des ehemaligen Max-Bahr-Gelände ein Rundweg nahe am Wasser angestrebt werden. Dieser ermögliche ähnlich kurze Spaziergänge um den Hafen herum. Herstellung und Betrieb seien zudem kostengünstiger als eine neue Brücke. Erste Gespräche mit dem Eigentümer habe es bereits gegeben, berichtete Bürgermeister Volker Hatje. Obwohl die Politik noch keinen Beschluss fasste, zeichnete sich in der Sitzung bereits eine Mehrheit gegen den Brückenneubau ab. Eine endgültige Entscheidung soll in der nächsten Sitzung des Ausschusses am Donnerstag, 06. Oktober, fallen.

Haushaltsentwurf beschlossen

Der Ausschuss beriet außerdem über den Haushaltsentwurf des Amtes für Projektentwicklung für 2023 und beschloss diesen inklusive verwaltungsseitiger Änderungen. Der Entwurf kann hier eingesehen werden.

29.06.2022: Virtual-Reality-Beschluss unter Vorbehalt

Pläne des Stadtumbaus virtuell erleben

Künftige Entwicklungen des Stadtumbaus schon heute erleben: Das möchte die Stadt Elmshorn allen Interessierten ermöglichen. Die geplanten Umbaumaßnahmen rund um den Buttermarkt sollen digital nachgebaut und mit Hilfe von Virtual Reality wirklichkeitsnah betrachtet werden können. Am Stadtumbau Interessierte, Planende oder Investor*innen: Die erlebbare Stadtumbau-Kulisse soll verschiedenste Interessengruppen ansprechen – und auch junge Menschen für den Prozess begeistern.

Nutzungskonzept für Virtual Reality gefordert

Angesichts der Kosten der als Zukunftstechnologie geltenden Virtual-Reality-Lösung wünschen die Politiker*innen des Stadtumbau-Ausschusses ein Nutzungskonzept von der Stadtverwaltung. Mit knapper Mehrheit und Stimmen der SPD und der CDU beschloss der Ausschuss, dass die Stadt Elmshorn die Förderung beantragen und benötigte Mittel im Haushalt unter Vorbehalt einstellen darf. Bis Oktober soll den Politiker*innen dann ein Nutzungskonzept vorgelegt und seitens der Politik eine abschließende Entscheidung für oder gegen das Projekt gefällt werden. Sollte die Politik dann gegen das Projekt stimmen, könnten die Gelder noch gestrichen werden.

Master-Arbeit zu Knecht’schen Hallen vorgestellt

Auf Wunsch der Politik stellte die Master-Absolventin Laura Eckermann ihre Abschlussarbeit zu möglichen Nutzungen des Gebäudeensembles vor. Sie schlägt eine helle Passage zwischen den Hallen vor, will Schaufenster, Kunst und Kultur sowie Außengastronomie schaffen. Auch eine Quartiersgarage und Wohnungen, etwa für Studierende, seien denkbar. Unterm Strich attestiert sie den Knecht’schen Hallen großes Potential – das mehrere Investoren ebenfalls erkannt haben. Sie befinden sich im Austausch mit der Eigentümerfamilie.

18.05.2022: Drei Standorte kommen für eine neue Kita in Frage

Bild vergrößern: Der Rahmenplan-Ausschnitt zeigt das Herz des Sanierungsgebiets Krückau-Vormstegen. Drei mögliche Kita-Standorte sind eingezeichnet: Standort eins im Nordwesten, Standort 2 im Nordosten sowie Standort 3 im Süden. © Planorama, Stadt Elmshorn
Drei mögliche Kita-Standorte wurden untersucht. Als Favorit gilt Standort 1 südlich des neuen Rathauses.

Südlich des Rathauses, im Quartier südlich des Buttermarktes – oder doch im Quartier Osterfeld-Schloßstraße? Für den Neubau einer Kindertagesstätte im Sanierungsgebiet Krückau-Vormstegen wurden drei mögliche Standorte ausgemacht. Am Mittwoch, 18. Mai, veröffentlichte die Stadt Elmshorn nun ihre Untersuchung, an deren Ende ein Ranking dieser drei Standorte steht.

Standort 1 gilt als Favorit

Demnach eignet sich insbesondere der Standort am Rathaus für den geplanten Kita-Neubau, in dem drei Krippen- und drei Elementargruppen für insgesamt 90 Kinder Platz finden sollen. Direkt am Rathaus gelegen würde die von der Kita ausgehende Lärmbelastung die geringsten Auswirkungen auf Wohnnutzungen haben. Auch städtebaulich sei hier die beste Einbindung zu erwarten. Auch in Hinblick auf die Lärmbelastung der Kita gilt Standort 1 als Favorit: Weder die Berliner Straße noch die Bahnstrecke wirken sich hier signifikant aus.

Vierter Standort wird geprüft

Ergänzend zu den in der Sitzung präsentierten Ergebnissen soll ein weiterer Standort geprüft werden: Eine neue Kita könnte auch im Quartier am Buttermarkt entstehen. Der Dachgarten auf den dort vorgesehenen Einzelhandelsflächen ist grundsätzlich geeignet. Eine Entscheidung über den künftigen Standort soll in der kommenden Sitzung gefällt werden.

Digitaler Rundgang soll Planung verständlich machen

Die Politiker*innen berieten auch über die Entwicklung eines digitalen Rundgangs am Buttermarkt. Mit Hilfe von Virtual Reality will die Stadt Elmshorn die Planungsziele in eine begehbare 3D-Kulisse verwandeln. So sollen Planungsziele verständlich aufbereitet, insbesondere auch junge Menschen für den Stadtumbau und für die Beteiligung am Entwicklungsprozess begeistert und die informierte Diskussion über einzelne Planungsziele verstärkt werden. Zugleich soll der Rundgang auch bei Gesprächen mit Investor*innen, die nicht ortsansässig sind, eingesetzt werden. Auch dieses Thema wird in der Juni-Sitzung weiter vertieft.

18.11.2021: Rathausneubau: Stadtumbau-Ausschuss stimmt Entwurfsplanung zu

Bild vergrößern: Das Bild zeigt eine Visualisierung des neuen Rathauses. In der Bildmitte befindet sich der Haupteingang mit einem Balkon und einer klar gegliederten Fensterfront. Links schließt sich der Kollegiumssaal mit einer von Backstein geprägten Fassade an. © Winking Froh Architekten GmbH
Das Eingangsportal des neuen Rathauses: Deutlich hervorgehoben erlaubt es eine einfache Orientierung.


In ihrer Sitzung vom 18. November 2021 stimmten die Politiker*innen des Stadtumbau-Ausschusses (SUA) mehrheitlich für den vom Architekturbüro Winking Froh vorgelegten Entwurf. Im nächsten Schritt wird sich das Stadtverordnetenkollegium am 02. Dezember 2021 mit dem Thema befassen. Vorbehaltlich der Zustimmung dieses Gremiums, kann der Entwurf bis in alle Details konkretisiert werden, sodass der Neubau realisiert werden kann.

Neues Rathaus wird klimaneutral betrieben

„Wir werden ein Gebäude entstehen lassen, das Impulse für den weiteren Stadtumbau setzen wird“, betonte die Ausschussvorsitzende Dörte Köhne-Seiffert (SPD). Impulse soll der Neubau auch in Hinblick auf ökologische Anforderungen setzen: Nicht nur soll es den Gold-Standard der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) erfüllen. Es wird auch das von der Politik geforderte Gründach erhalten. Der Betrieb wird CO2-neutral erfolgen, fossile Brennstoffe werden Dank des technischen Konzepts nicht benötigt. Der Umgang mit Bodenverunreinigungen wird im Zuge der weiteren Planung umfassend geklärt.

Mit einer breiten Mehrheit aus Linke, SPD, FDP und CDU stimmte der Ausschuss für den Entwurf. Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen stimmte gegen das Vorhaben.

Rahmenplan-Fortschreibung vorgestellt

Gegenstand der Beratungen war auch die sogenannte Fortschreibung des Rahmenplans. Mit ihr soll die weitere Arbeit im Sanierungsgebiet Krückau-Vormstegen erleichtert, eine bessere Lesbarkeit elementarer Aussagen hergestellt und Abstimmungen vereinfacht werden. „Wir haben die Darstellung vereinfacht und zeigen Gebäude- und Stadtkanten, statt einzelner Gebäude“, erläuterte Tobias Gehle, Leiter des Amtes für Projektentwicklung. Erfordern bislang selbst kleine Änderungen des Plans Abstimmungen mit dem Innenministerium, wären diese künftig obsolet. Ein Wunsch, den selbst das Ministerium geäußert hatte.

Darüber hinaus sind einzelne zwischenzeitlich erforderlich gewordene Änderungen berücksichtigt, das Radwegenetz sowie Sicht- und Wegebeziehungen aufgenommen worden. Der Ausschuss stimmte bei einer Enthaltung der Fraktion Die Linke mehrheitlich für die Fortschreibung, die nun in einer formellen Beteiligung der Öffentlichkeit und Trägern öffentlicher Belange vorgestellt wird, bevor sie abschließend im Stadtumbau-Ausschuss sowie im Kollegium beraten wird.


02.11.2021: Beschluss: Berliner Straße kann umgebaut werden

Bild vergrößern: Eine Visualisierung zeigt die umgestaltete Berliner Straße. Unter großen Bäumen parken Autos. Menschen spazieren auf dem Weg. Rechts stehen die Knecht'schen Hallen sowie das Kranhaus, dessen umgebende Bebauung zurückgebaut wurde. © Planorama Landschaftsarchitektur
Ein "grünes Band" mit zahlreichen Bäumen wird die umgestaltete Berliner Straße auf Seiten des Sanierungsgebietes säumen.


Der Beschluss für den Umbau der Berliner Straße fiel in der Sitzung des Stadtumbau-Ausschusses am 02. November. Mit ihm wird ein zentraler Aspekt des Rahmenplans Wirklichkeit: Das Sanierungsgebiet wird vom Durchgangsverkehr entlastet, sodass im Herzen Krückau-Vormstegens attraktive Wohnstraßen entstehen. Hierzu wird die Berliner Straße so gestaltet, dass der Verkehr in beide Richtungen fließen kann.

Ein Boulevard als Stadtkante

Bild vergrößern: Eine Visualisierung zeigt die umgebaute Berliner Straße aus einer erhöhten Perspektive vom Bahndamm aus gesehen. Auf Höhe der Schloßstraße biegt ein Auto ab. Eine Baumalle säumt das Parkband, das direkt vor den Knecht'schen Hallen verläuft. Die umgebende Bebauung des Kranhauses wurde zurückgebaut, sodass das Gebäude freistehend ist. © Planorama Landschaftsarchitekten
Die Berliner Straße wird künftig in beide Fahrtrichtungen nutzbar sein. Zeitgemäße, breitere Geh- und Radwege werten den Fuß- und Radverkehr auf.

Auch städtebaulich soll die Straße einladende Akzente setzen. An der Berliner Straße wird ein „grünes Band“ entstehen. Die großzügige Bepflanzung mit Bäumen verwandelt die Straße zum attraktiven Boulevard nebst Parkplatzangebot. Fuß- und Radwege werden den heute vorgeschriebenen Breiten angepasst. Damit erhalten Fußgänger und Radfahrer ebenfalls mehr Platz. Zugleich entsteht so ein einladendes Eingangsportal des Sanierungsgebiets.
Der Entscheidung waren umfassende Untersuchungen der Verwaltung und Abwägungen seitens der Politik vorausgegangen. Denn: Der Umbau bedeutet auch, dass die Häuser Berliner Straße 18 und 20 zurückgebaut werden müssen. Nach Entwicklung und Prüfung zahlreicher Varianten durch Stadtverwaltung und externe Planungsbüros sowie Rücksprachen mit den Verkehrsbehörden stellte sich die vorliegende Planung letztlich als einzig umsetzbare Möglichkeit dar.

Neuer Gedenkort für Zwangsarbeiter

Die Entscheidung falle „schweren Herzens“, wie Dörte Köhne-Seiffert (SPD) betonte. Mit einer Mehrheit aus CDU, FDP und SPD beschloss der Ausschuss die Umgestaltung der Straße. Die Politiker*innen einigten sich auch darauf, den Torbogen der ehemaligen Wurstwarenfabrik an der Berliner Straße 20 zu sichern. Er soll in räumlicher Nähe wieder errichtet und Teil eines würdigen Gedenkortes für die Zwangsarbeiter werden, die im dritten Reich in der Fabrik arbeiten mussten.

Einigung in Sachen Blutbuche

Der Ausschuss befasste sich auch mit der Blutbuche an der Schauenburgerstraße. Die Zukunft des in den 1960er Jahren gepflanzten Baumes hatte in den vergangenen Monaten ebenfalls für Diskussionen gesorgt. Gemäß Rahmenplanung soll der Baum entfallen, sodass der neu gestaltete Buttermarkt eine klar gefasste Raumkante erhält. Eine Versetzung des Baumes wäre möglich, aber teuer – und mit ungewissem Ausgang. Schlussendlich einigte sich die Politik auf den Beschluss, die Blutbuche an ihrem heutigen Standort zu erhalten und so in eine Raumkante zu integrieren, dass die Entwicklung des Rahmenplans gegeben ist.

Nächste Sitzung des Ausschusses

Die nächste Sitzung des Stadtumbau-Ausschusses findet am 18. November statt.

28.10.2021: Rathaus-Neubau: Parteien signalisieren Zustimmung

Bild vergrößern: Das Bild zeigt eine Visualisierung des neuen Rathauses. In der Bildmitte befindet sich der Haupteingang mit einem Balkon und einer klar gegliederten Fensterfront. Links schließt sich der Kollegiumssaal mit einer von Backstein geprägten Fassade an. © Winking Froh Architekten GmbH
Das Eingangsportal des neuen Rathauses: Deutlich hervorgehoben erlaubt es eine einfache Orientierung.

Das neue Elmshorner Rathaus nähert sich einem wichtigen Meilenstein: Im November werden die Politiker*innen des Stadtumbau-Ausschusses über die Entwurfsplanung entscheiden. Bereits in der Sitzung vom 28. Oktober gaben das Architekturbüro Winking Froh sowie die Fachplanungsbüros für Tragwerksplanung (Leonhard, Andrä & Partner) und Haustechnik (Wittmaack Ingenieurgesellschaft mbH) einen Ausblick auf den Entwurf.

Wünsche der Politik aufgenommen

Darin berücksichtigt sind auch die von den Elmshorner Politiker*innen formulierten Wünsche – etwa die Schaffung eines Gründachs. „Die Kombination eines Gründachs auf der Aluminiumkonstruktion des Daches mit einer Photovoltaikanlage ist möglich“, erläuterte der Architekt Malte Kniemeyer-Bonett in der Ausschusssitzung. Der Pflegeaufwand sei vertretbar, die Pflanzen vertrügen Trockenheit und Kälte gleichermaßen. „Die Zusatzkosten für die Begrünung belaufen sich auf geschätzte 200.000 Euro“, so der Architekt.

Rathaus wird klimaschonend

Grundsätzlich soll das neue Rathaus zahlreiche umwelt- und klimaschonende Aspekte berücksichtigen. Was das unter anderem bedeutet, beleuchtete der Vortrag des Planungsbüros für Haustechnik: 180 der 333 Gründungspfähle des Rathauses werden nach aktuellem Planungsstand als Energiepfähle zur Wärme- und Kältegewinnung eingesetzt, Wärmepumpen und Wärmetauscher zum Einsatz kommen – und nicht benötigte Beleuchtung mit Hilfe von Präsenzmeldern zuverlässig ausgeschaltet. Apropos Licht: Dank eines geringen Blauanteils in der Außenbeleuchtung wird die Lichtverschmutzung gemindert und die Insektenwelt geschont. Das sind jedoch nur einige Details des umfassenden Konzepts, das schlussendlich in eine Gold-Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) münden soll.

Gute Aussichten also für das neue Elmshorner Rathaus – so gut, dass erste Parteien ihre Zustimmung ankündigten. Über die Entwurfsplanung werden die Politiker*innen am 18. November entscheiden.

B-Pläne und Rahmenplan Bahnhof/Bahnhofsumfeld vorgestellt

Die Politiker*innen erhielten zudem einen Ausblick auf die Bebauungspläne 200 und 202, die die Planungsgrundlage umfassender Areale des Sanierungsgebietes darstellen. Die vorgezogene Beteiligung wird in Kürze beginnen. Der Ausschuss beschloss zudem den Rahmenplan Bahnhof/Bahnhofsumfeld mit seinen Leitzielen, die hier eingesehen werden können.

Sitzung wird fortgesetzt

Diese Sitzung des Ausschusses wird am Dienstag, 2. November, um 18 Uhr im Kollegiumssaal des Rathauses fortgesetzt.

29.09.2021: Stadtumbau-Ausschuss vertagt Entscheidungen

Eine Entscheidung fiel auch in der Sitzung vom 29. September nicht: Die Politiker*innen vertagten die Beschlussfassung über die für den weiteren Fortschritt des Stadtumbaus relevanten Tagesordnungspunkte erneut.

Beschlossen wurde der Standort für ein neues Denkmal für Gastarbeiter am Holstenplatz, der Haushaltsplanung des Amtes für Projektentwicklung für 2022 wurde zugestimmt und zur Beratung an den Hauptausschuss weitergegeben.

Die nächste Sitzung findet am Donnerstag, 28. Oktober, statt.

26.08.2021: Stadtumbau-Ausschuss: Verladestation vertagt, Gutachten zur Blutbuche gefordert

Verladestation: Entscheidung vertagt

Ob das „Verladestation“ getaufte Gebäude, das sich an der Ecke Schauenburgerstraße / Vormstegen befindet, als Fahrradschuppen im Hof des neuen Rathauses erhalten, oder durch einen Neubau ersetzt wird, konnte in der Sitzung nicht abschließend geklärt werden. Während einige Politiker*innen einbrachten, dass ein Erhalt erst im weiteren Verfahren und bei genauerer Kenntnis der notwendigen Altlastensanierungen geklärt werden könne, sprachen sich andere für weitere Stellungnahmen seitens der Verwaltung aus. Die Entscheidung, ob die Verladestation erhalten bleibt, wurde einstimmig vertagt.

Blutbuche: Mehrere Optionen vorgestellt

Auch der Erhalt der Blutbuche an der Schauenburgerstraße ist weiter ungeklärt. Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, den Baum an die Berliner Straße zu versetzen. Auch ein Erhalt an Ort und Stelle sei möglich – wenn der auf dem ehemaligen Sky-Gelände vorgesehen Neubau weiter südlich oder mit einer veränderten Gebäudekante zugunsten des Baumes realisiert wird. In der Folge würde der Neubau eine um 3400 Quadratmeter verringerte Bruttogeschossfläche aufweisen.

Politik fordert Gutachten zur Blutbuche

Seitens der Politiker*innen besteht weiterer Klärungsbedarf hinsichtlich mehrerer Fragestellungen. Sie beauftragten die Stadtverwaltung, ein unabhängiges Gutachten erstellen zu lassen, mit welcher Wahrscheinlichkeit der Baum sich versetzen lasse. Außerdem solle geprüft werden, welche Schutzmaßnahmen notwendig sein werden, wenn der Post-Abriss sowie der Kanalbau an der Schauenburgerstraße beginnen.

Die Politiker*innen beschlossen außerdem einstimmig, dass die Stadtverwaltung eine Stellungnahme des Rahmenplanarchitekten einholt, um zu klären, inwieweit eine Bebauung mit einer Nische für die Blutbuche mit den Zielen des Rahmenplans zu vereinbaren ist.

Nach SPD-Antrag: Politik begrüßt kulturelle Nutzung der Knecht’schen Hallen

Nach ausführlicher Diskussion einigte sich der Ausschuss auch darauf, über einen Teil des SPD-Antrags abzustimmen, der die Stadt Elmshorn mit der Volkshochschule (VHS) und Stadtbücherei als Ankermieterin in den Knecht’schen Hallen vorgesehen hatte. Der Ausschluss beschloss, eine kulturelle Nutzung in den Knecht’schen Hallen grundsätzlich zu begrüßen. Eine Ideenwerkstatt unter Einbeziehung von VHS, Stadtbücherei, dem Freundeskreis Knecht’sche Hallen und Vertreter*innen der Selbstverwaltung wurde abgelehnt.

Die nächste Sitzung des Ausschusses wird am 29. September stattfinden.

20.05.2021: Stadtumbau-Ausschuss: Erster Blick auf den neu inszenierten Hafen

Bild vergrößern: Die Übersichtskarte zeigt den Vorentwurf des neu gestalteten Hafens. Das Nord- und Südufer werden zu attraktiven Aufenthaltsflächen aufgewertet. © Planorama Landschaftsarchitekten
Die Übersichtskarte zeigt den Vorentwurf des neu gestalteten Hafens. Das Nord- und Südufer werden zu attraktiven Aufenthaltsflächen aufgewertet.

Der Stadtumbau wird im Sanierungsgebiet Krückau-Vormstegen deutliche Veränderungen mit sich bringen. Bestehende Parkplätze werden wegfallen – etwa im Zuge der Neugestaltung des Buttermarktes – neue Parkplätze an anderer Stelle geschaffen. Als Grundlage einer bedarfsgerechten Planung erarbeitete das Planungsbüro Gertz Gutsche Rümenapp ein Parkraumkonzept für das Sanierungsgebiet Krückau-Vormstegen, das Teil des Parkraumkonzeptes für die gesamte Elmshorner Innenstadt ist.

Analyse zeigt: Ausreichend Kapazitäten bleiben erhalten

Die Analyse des Planungsbüros zeigte dementsprechend die Zahl der wegfallenden und neu entstehenden Parkplätze in verschiedenen Varianten auf, die von den weiteren Planungen im Sanierungsgebiet abhängen. Ihr Fazit: Selbst in der Spitzenstunde werden in allen berechneten Varianten und bei höchster Auslastung noch mindestens 205 bis maximal 342 freie Parkplätze zur Verfügung stehen.

Konzept als Grundlage beschlossen

Das vorgelegte Parkraumkonzept soll zunächst als Grundlage weiterer noch zu konkretisierender Planungen dienen. Daher beschloss die Politik, „das Parkraumkonzept in seinen Prognose-Grundzügen“ zu beschließen und in die Fortschreibung des Rahmenplans zu integrieren.

Neuinszenierung des Hafens vorgestellt

Gelobt wurde die vom Büro Planorama Landschaftsarchitektur erstmals vorgestellte Vorentwurfsplanung des Hafens. So sollen Nord- und Südufer zu attraktiven innerstädtischen Flächen werden, an denen vielfältige Nutzungen vorgesehen sind. Gewahrt werden soll dabei die Erinnerung an die industrielle Vergangenheit des Hafens. So sind als verwendete Materialien weiterhin (teilweise barrierefrei bearbeitetes) Kopfsteinpflaster, Metall und Holz zu finden.

Tidebrunnen am Südufer

Am Südufer soll demnach die Gestaltung des Buttermarktes fortgeführt und der Platz so bis an den Hafen geführt werden. Vor dem geplanten Hafentower soll gemäß Vorschlag des Planungsbüros ein flacher Tidebrunnen entstehen, der die Gezeiten nachempfindet. Großzügige Treppen sollen zum Sitzen einladen. „Die Ausrichtung nach Westen ist hervorragend, um zum Beispiel am frühen Abend zusammenzukommen“, hob Ulf Schrader (Planorama) die besondere Lage hervor. Eine Promenade entlang der Uferkante und neue Bäume, die Schatten spenden und eine optische Abtrennung gegenüber Parkplätzen und Straße darstellen, soll zum Flanieren einladen.

Park am Nordufer

Wo heute noch ein Parkplatz das Nordufer dominiert, sollen die Bestandsbäume geschützt und in einen Park eingebettet werden. Skulpturenpark, Wohnmobilstellplatz und Museumswerft sollen zu Anziehungspunkten werden. Auch hier soll eine Promenade entstehen, an deren westlichen Ende sich Spiel- und Sportgeräte befinden sollen. Die Planungen berücksichtigen dabei auch, dass die Bereiche überflutet werden können.

Die Politiker*innen des Stadtumbau-Ausschusses lobten die Pläne als gelungen. Ein möglicher Beschluss der Planung wird in der nächsten Sitzung auf der Tagesordnung stehen.

Zwei Flächennutzungs- und Bebauungsplanänderungen beschlossen

Beschlossen wurden Änderungen zweier Bebauungs- und zweier Flächennutzungspläne. Gemäß Antrag der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen wurden die Beschlussvorschläge für den Flächennutzungs- und Bebauungsplan 200 „Buttermarkt / östlich Vormstegen“ (Link) um die „Berücksichtigung aktueller Erfordernisse an Klimaschutz und Klimaanpassung“ ergänzt und einstimmig beschlossen. Die von den Grünen beantragte Ergänzung wurde für den B- und F-Plan 202 „Berliner Straße“ (Link) abgelehnt und die Beschlussvorschläge in ihrer Ursprungsform beschlossen.

Die nächste Sitzung des Stadtumbau-Ausschusses findet am 10. Juni statt.

22.04.2021: Stadtumbau-Ausschuss tagte zur Altlasten-Situation

Sie standen Rede und Antwort: Die untere Bodenschutzbehörde (uBB) entsandte drei Mitarbeiter zur Sitzung des Stadtumbau-Ausschusses am 22. April. In der Diskussion um die generelle Altlasten-Situation im Sanierungsgebiet und auf dem Grundstück des neuen Rathauses hatten die Elmshorner Kommunalpolitiker*innen und auch Bürger*innen zahlreiche Fragen entwickelt, zu deren Klärung die Fachleute der Kreisbehörde sowie die städtische Altlastenkoordinatorin herangezogen wurden.

Kompletter Bodenaustausch nicht erforderlich

In der Sitzung erläuterten die Behördenmitarbeiter die Zuständigkeiten der unteren Bodenschutzbehörde, gaben Beispiele für erfolgreiche Altlastensanierungen im Kreisgebiet und erläuterten ihre Arbeit. „Die uBB hat in der Sitzung deutlich gemacht, dass ein kompletter Bodenaustausch aus fachlicher Sicht nicht erforderlich und auch in Hinblick auf gesamtökologische Aspekte und den Mangel an Deponiestandorten nicht zielführend ist“, sagt Baustadtrat Lars Bredemeier. Die Entscheidung über die notwendigen Sanierungsmaßnahmen hänge maßgeblich von der Verhältnismäßigkeit der einzelnen Maßnahmen und der angestrebten späteren Nutzung. Konsens bestehe allerdings darüber, dass Belastungsschwerpunkte (Hotspots) saniert werden müssen, für die im Rahmen der Bebauungspläne Sanierungspläne erarbeitet werden, betonte Bredemeier.

Nächste Sitzung am 10. Mai

Die von Bündnis 90 / Die Grünen eingereichten Anträge wurden auf die nächste Sitzung des Stadtumbau-Ausschusses vertagt. Diese wird am 10. Mai stattfinden. Auch diese Sitzung kann per Livestream sowie im Kollegiumssaal des Rathauses verfolgt werden.

04.03.2021: Videokonferenz zur Abstimmung: Stadtverwaltung erläutert Altlasten-Situation im Sanierungsgebiet

„Wir bemühen uns, den beteiligten Politikerinnen und Politikern des Stadtumbau-Ausschusses einen bestmöglichen Überblick über die Thematik der Altlasten und Kampfmittel im Sanierungsgebiet zu geben“, betont Baustadtrat Lars Bredemeier. Einfach sei das nicht, denn „die Aktenlage ist immens. Inzwischen liegen mehr als 100 Gutachten allein zu Standorten im Sanierungsgebiet vor“, so Bredemeier.

Grundstück des neuen Rathauses im Mittelpunkt

In der zweiten Videokonferenz des Stadtumbau-Ausschusses stand insbesondere das Grundstück des neuen Rathauses im Fokus. Wie die Stadtverwaltung erläuterte, wurden hier in den Parametern Boden, Bodenluft und Grundwasser unter anderem Polycyclische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Mineralölkohlenwasserstoffe (MKW), Schwermetalle, Methan, Kohlendioxid, leichtflüchtige chlorierte Kohlenwasserstoffe (LCKW) und Phenole nachgewiesen. Ferner besteht auch auf diesem Grundstück der Verdacht auf das Vorhandensein von Milzbrandsporen und Kampfmitteln.

Milzbranderreger nicht nachgewiesen - Verdacht bleibt

Bisher nicht nachgewiesen, aber womöglich vorhanden sind weiterhin die Milzbranderreger. „Bis heute konnten wir diese in keiner der auf Milzbrand untersuchten Proben aus dem Innenstadtbereich nachweisen. Da jedoch Gerberei-Abfälle aufgefunden worden sind, die als Indiz für eine mögliche Milzbrandkontamination gelten, können wir den Verdacht nicht ohne Weiteres entkräften“. Die Folge: Das Gebiet gilt weiterhin als Verdachtsfläche, „hier verhält es sich ähnlich, wie auch bei Kampfmitteln“.

Methan und Kohlendioxid als Problem

Nicht alle Altlasten sind menschengemacht, wie die Verwaltung den Ausschussmitgliedern erläuterte. Das Methan und Kohlendioxid, das sich in einer als problematisch einzustufenden Konzentration in der Bodenluft des Rathausgrundstückes befindet, sei natürlichen Ursprungs. Ursächlich sei hier der Marschboden in seiner Kombination aus Torf und Klei, in dem sich die Gase durch mikrobielle Abbauprozesse anreichern. Diese Ausgasungen bedürfen ebenso der Berücksichtigung bei der Sanierung, wie die menschengemachten Verunreinigungen.

Grundsätzlich gibt es bei einer Sanierung zwei mögliche Vorgehensweisen, die bei Bedarf auch kombiniert werden:

  1. Bei einer Dekontamination wird der Untergrund aufbereitet oder ausgetauscht, sodass die Schadstoffkonzentration im Boden deutlich abnimmt und Grenzwerte eingehalten werden können.
  2. Bei einer Sicherung verbleiben die Altlasten zwar im Boden, werden beispielsweise durch bauliche Eingriffe so gesichert, dass von ihnen keine Gefahr für Menschen oder die Umwelt ausgeht.

Stadt Elmshorn ist an Vorgaben gebunden

Nach derzeitigem Stand gelten die Boden-Altlasten auf dem Rathaus-Grundstück als gesichert: Sie befinden sich unter einer versiegelten Fläche und breiten sich nicht aus. „Erst, wenn wir die Fläche entsiegeln entsteht Handlungsbedarf“, erläutert Bredemeier. Welche Sanierungsmaßnahme im Einzelfall zulässig ist, entscheidet nicht die Stadtverwaltung Elmshorn, sondern die untere Bodenschutzbehörde „mit der wir von Anfang in einem engen und permanenten Austausch stehen“, so Bredemeier. Dabei sei die Stadt Elmshorn an dieselben Vorgaben gebunden, wie auch Privateigentümer, die auf einem der insgesamt mehr als 500 Altlastenverdachtsflächen in Elmshorn ein Bauvorhaben planen. „Auch hier wird überprüft, ob eine Dekontamination oder eine Sicherung die sinnvollste Variante darstellt“, sagt Bredemeier.

Der Baustadtrat erläutert weiter, dass die Belastung in Teilen des Sanierungsgebiets und auch auf dem Rathausgrundstück aufgrund der Kombination mit Kampfmitteln als „besonders“ gilt. Diese Situation werde beim Rathausneubau gewürdigt und spiegele sich bereits beim Pfahlgründungskonzept wider, nach dem die Pfähle im Vollverdrängungsverfahren ohne Bodenaushub in den Boden eingebracht werden sollen.

Die Stadtverwaltung Elmshorn wird auf Wunsch der Ausschussvorsitzenden zur nächsten terminierten Sitzung des Stadtumbau-Ausschusses Vertreter der unteren Bodenschutzbehörde einladen.

Hochwasserschutzkonzept ebenfalls Thema

Die Ausschussmitglieder erhielten außerdem einen ersten Einblick in das Hochwasserschutzkonzept für die Stadt Elmshorn, das in einer öffentlichen Sitzung des Stadtverordnetenkollegiums diskutiert und beschlossen werden soll. Die FDP stellte einen Antrag zur Belebung der Krückau vor, nach dem im Sanierungsgebiet weitere Zugänge zum Fluss geschaffen werden sollen. „Wir haben diese Anregung aufgenommen und an das Büro Planorama weitergegeben, das die Freiflächenplanung im Sanierungsgebiet Krückau-Vormstegen erarbeitet“, sagt Bredemeier.

18.02.21: Neubau des Rathauses: Optimierte Planung vorgestellt

Bild vergrößern: Ein Ausschnitt aus einem Plan, in dessen Mitte sich der überarbeitete Rathausentwurf mit einem verlängerten Ostflügel befindet. Nördlich des Rathauses befindet sich der Buttermarkt. Das Rathaus ist im Süden, Osten und Westen von Straßen eingefasst. Winking Froh Architekten
Die optimierte Planung sieht eine Verlängerung des Ostflügels vor.

Es war eine gelungene Premiere: „Wir haben auf Wunsch der Ausschussvorsitzenden erstmals ein digitales Treffen der Mitglieder des Stadtumbau-Ausschusses organisiert“, berichtet Baustadtrat Lars Bredemeier. Zwar könne das Gremium per Videokonferenz keine Beschlüsse fassen, wohl aber über die neuesten Entwicklungen informiert werden. „Vor dem Hintergrund immer konkreter werdenden Planungen wollten wir den überarbeiteten Entwurf des Rathaus-Neubaus dringend präsentieren“, so Bredemeier.

Verzicht auf Teilunterkellerung

Der konkretisierte Entwurf des Architekturbüros Winking Froh würdigt die genauer erkundeten Bodenverhältnisse. Das Büro schlägt vor, auf eine Teilunterkellerung des Rathauses zu verzichten und benötigte Technikräume statt im Keller in einem verlängerten Ostflügel unterzubringen. „Die optimierte Planung bedeutet, dass wir weder in den belasteten Boden noch in den Grundwasserleiter vordringen“, so Bredemeier. Die Folge: Weder muss eine Spundwand zur Wasserhaltung in den Boden eingebracht werden, noch eine große Menge belasteten Bodens abtransportiert werden. „Die erforderlichen Gründungspfähle können unproblematisch errichtet werden“, so der Baustadtrat weiter.
Neues Rathaus Plan

Deutlich schneller und günstiger zum Neubau

Damit wird der Neubau deutlich schneller errichtet werden können. Außerdem rechnen die Architekten mit einem Einsparpotential von rund 4 Millionen Euro. Aktuell werden die Kosten des bisherigen Entwurfs auf rund 47 Millionen Euro geschätzt, die neue Variante würde somit bei rund 43 Millionen Euro liegen. In beiden Fällen ist bereits die Herrichtung des Geländes sowie die Innenausstattung und Möblierung des Gebäudes inkludiert. Lars Bredemeier betont: „Wir müssen mit dem Bau schnellstmöglich beginnen. Nach unseren Erfahrungen steigen die Kosten für Bauvorhaben, sowohl für Bestandssanierungen wie auch für Neubauten, um bis zu 9 Prozent pro Jahr“.

Nicht nur die Verwaltung sei an der Stelle gefordert, auch die Politik müsse über den konkretisierten Plan einen Beschluss fassen. „Daher wollten wir schnellstmöglich die politischen Vertreterinnen und Vertreter über die veränderte Rathausplanung informieren“, erläutert Bredemeier. Der Beschluss solle, sobald die Situation es wieder zulasse, sowohl im Stadtumbau-Ausschuss als auch im Kollegium getroffen werden.

Auch ohne Beschlussfähigkeit sei die erste politische Videokonferenz wichtig gewesen: „Wir sind sehr zufrieden mit dem digitalen Austausch, der uns immerhin ein erstes Stimmungsbild ermöglicht hat“, sagt Bredemeier. Vereinzelt seien bei einigen Ausschussmitgliedern technische Probleme aufgetreten, die weiter ergründet und gelöst werden sollen. „Ich möchte mich bei den Politikerinnen und Politkern bedanken, dass sie auch in Zeiten der Pandemie ihre Aufgabe so verantwortungsvoll wahrnehmen und sich auch unter diesen Bedingungen mit den Entwicklungen im Stadtumbau auseinandersetzen“, sagt Bredemeier.

22.10.2020: Buttermarkt, Haus der Technik, Knechtsche Hallen: Stadtumbau-Ausschuss fällt wichtige Beschlüsse

Gleich drei Projekte haben die Politikerinnen und Politiker des Stadtumbau-Ausschusses auf den Weg gebracht. Mit fast ausnahmslos fraktionsübergreifender Zustimmung setzten sie ein Signal, das Lars Bredemeier als „wichtig und richtig für das Sanierungsgebiet Krückau-Vormstegen“ bezeichnet. „Die Politik hat uns mit ihren gefassten Beschlüssen Vertrauen geschenkt, auf dem wir nun wortwörtlich bauen können“, sagt Bredemeier.

Das sind die gefassten Beschlüsse:

  • Das Haus der Technik soll, trotz gestiegener Baukosten, von der Stadt Elmshorn weiter gebaut und als Bürofläche für städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter genutzt werden. Die Ausschussmitglieder stimmten bei einer Gegenstimme der Anmeldung der zusätzlich benötigten Haushaltsmittel in Höhe von 1,49 Millionen Euro zu. Das Gebäude soll 2021 weitergebaut werden. Auch dem Einrichtungskonzept für das Haus der Technik stimmten die Politiker bei einer Gegenstimme zu.
  • Einstimmig beschloss der Ausschuss zudem die Bildung einer Arbeitsgruppe, die sich aus Mitgliedern der Fraktionen, Verwaltungsmitarbeiten und Vertretern des Rechnungsprüfungsamtes zusammensetzt. Sie soll die Historie des Bauprojekts aufarbeiten und Schlüsse für künftige Planungsvorhaben ziehen.
  • Der neue Buttermarkt soll, wie von der Stadtverwaltung und dem Planungsbüro empfohlen, mit Materialien der Variante 1 gestaltet werden. Der Beschluss für das blau-braune Klinkerpflaster, das Betonpflaster und die ungarische Eiche sowie die Tokyo-Kirsche als Baumsorten fiel einstimmig.
  • Eine einhellige Meinung hatten die Politikerinnen und Politiker auch in Sachen Knechtsche Hallen: Sie stimmten einstimmig für das in der vorangegangenen Sitzung vorgestellte Nutzungskonzept der historischen Gebäude. Damit können die in einem Workshop von Ausschuss-Mitgliedern, Vertretern des Freundeskreises Knechtsche Hallen, Eigentümern und Verwaltungsmitarbeitenden erarbeiteten Vorschläge potentiellen Investoren vorgestellt werden.

Verladestation: Entscheidung im Januar

Auch die Ergebnisse zum Umbau der sogenannten Verladestation im Rathaus-Innenhof wurden vorgestellt, ein Beschluss soll jedoch erst in der Januar-Sitzung 2021 getroffen werden. Das Gebäude könnte, sofern dies politischer Wunsch ist, erhalten und für rund 828.000 Euro zu einem Fahrradschuppen für Rathausmitarbeiter mitsamt einer kleinen Fahrradwerkstatt umgebaut werden.

„Ich freue mich über die positive Resonanz aus dem Stadtumbau-Ausschuss und die konstruktiven Diskussionen der vergangenen Sitzung“, betont Baustadtrat Lars Bredemeier. „In entscheidenden Fragen können wir nun die nächsten Schritte angehen. Schon bald werden die Veränderungen durch den Stadtumbau damit deutlich sichtbar. Das gilt insbesondere für den Bau des Hauses der Technik, den wir dringend vorantreiben wollen“.