25-Millionen-Euro-Förderung: Innenministerium gibt grünes Licht für Elmshorner Rathausneubau
Das Schleswig-Holsteinische Ministerium für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport hat der Ko-Finanzierung des neuen Rathauses zugestimmt: Damit erhält die Stadt Elmshorn mehr als 25 Millionen Euro für den Rathausneubau aus Städtebaufördermitteln. Im Mai hatte das zuständige Referat bereits dem vorzeitigen Maßnahmenbeginn zugestimmt und so die Vorbereitung der Ausschreibungen ermöglicht.
„Elmshorn baut ein Rathaus: Und was für eines!...“ – So wirbt die Stadt Elmshorn in ihrem Erklärvideo schon seit 2023 für den Neubau des Verwaltungssitzes, der als Leuchtturmprojekt des Stadtumbaus gilt. Jetzt gibt es die lang ersehnte Zusage zur Ko-Finanzierung aus Städtebaufördermitteln: Jetzt baut Elmshorn ein Rathaus. Und was für eines!
Neubau wird ganzes Areal aufwerten
„Die bauliche Entwicklung einer Brache im Sinne der Ziele und Zwecke der städtebaulichen Gesamtmaßnahme – das ist der Weg, den das Ministerium uns mit der Förderzusage eröffnet hat“, erläutert Baustadtrat Lars Bredemeier, „oder kurz: Das neue Rathaus wird Vorreiter, wie die Elmshorner Innenstadt rund um den Buttermarkt sinnvoll erweitert werden kann“. Ganz im Sinne des Förderprogramms Wachstum und nachhaltige Erneuerung wird der Neubau eine Vorbildfunktion in Sachen Nachhaltigkeit einnehmen, zur Aufwertung des umliegenden Areals beitragen und Bürger*innen sowie Verwaltungsmitarbeitenden als so attraktives wie multifunktionales Rathaus dienen.
Erste Ausschreibungen laufen
Die Bau- und Planungskosten des Rathausneubaus belaufen sich nach aktuellem Planungsstand auf 54 Millionen Euro. Die ersten Ausschreibungen laufen bereits. Sind sie erfolgreich, wird die Baumaßnahme bereits im November mit der Baustelleneinrichtung beginnen. Zunächst wird die Fläche vorbereitet, dann die zahlreichen Gründungspfähle. Nach etwa einem Jahr wird das neue Rathaus dann sichtbar in die Höhe wachsen.
Städtebauförderung motiviert private Investor*innen
„In meinem Büro wartet schon der Spaten für den Spatenstich“, so Oberbürgermeister Volker Hatje. Er ist von dem Vorhaben überzeugt: „Ich freue mich, dass das Land Schleswig-Holstein die Stadt bei diesem zukunftsweisenden Projekt unterstützt. Ohne Städtebauförderung ist eine so umfassende Gesamtmaßnahme wie der Elmshorner Stadtumbau einfach nicht möglich.“ Es ist eine Investition, die sich auszahlt: Jeder Euro, der durch die Städtebauförderung investiert wird, zieht Investitionen von 7 Euro nach sich. Das haben Untersuchungen des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen unter Beweis gestellt. „Für Elmshorn bedeutet die Förderzusage des Ministeriums, dass weitere private Investitionen im Stadtumbaugebiet noch wahrscheinlicher werden“, sagt Hatje. Schon heute steht fest, dass in unmittelbarer Nachbarschaft des neuen Rathauses das Quartier am Buttermarkt durch das Wohnungsunternehmen Semmelhaack realisiert wird, „dieses millionenschwere Commitment ist auch der erwarteten Förderzusage aus Kiel zu verdanken“, betont Hatje, „für weitere potentielle Investoren ist der Fortschritt des Rathausneubaus nun eine wichtige Entscheidungshilfe“, ist sich der Oberbürgermeister sicher. Voraussichtlich 2028 wird der neue Verwaltungssitz bezogen werden können. „Diese Sicherheit ist auch für unsere Mitarbeitenden ein wichtiges Aufbruchssignal auf dem Weg in eine moderne, hochwertig ausgestattete Verwaltung“ ,sagt Hatje. Ab jetzt baut Elmshorn ein Rathaus. Und was für eins!
Rathaus entsteht südlich des Buttermarktes
Das neue Elmshorner Rathaus entsteht südlich des Elmshorner Buttermarktes und zu einem großen Teil auf der Fläche der heutigen Schauenburgerstraße. Marktplatz und Straße werden im Zuge des Stadtumbaus ebenfalls hochwertig umgestaltet. Architekturbüro ist Winking Froh Architekten GmbH aus Hamburg. Die Architekten wählten eine typisch norddeutsche Fassade, die mit ihren Arkaden Elemente so prägender Gebäude wie dem Bremer Rathaus aufgreift, zugleich eine klare Gliederung aufweist, die sich in die prägende Industriekulisse Elmshorns einreiht. Mit großen Fenstern, besonders auch für den Kollegiumssaal, soll die Transparenz der Demokratie herausgestellt und schon von Weitem sichtbar gemacht werden.
Mehr als 190 Büros entstehen in klimafreundlichem Neubau
Der Rathausneubau wird mit einer Bruttogrundfläche von 10.156 Quadratmetern und einer Nettoraumfläche von 8.785 Quadratmetern mehr als 190 zeitgemäße Büros mit 308 Arbeitsplätzen bereithalten. Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) begleitet den Neubau, sodass dieser in Sachen Nachhaltigkeit den Gold-Standard erfüllt. Der Zertifizierung liegt eine ganzheitliche Betrachtung des gesamten Lebenszyklus des Gebäudes unter Berücksichtigung ökologischer, ökonomischer und sozialer Aspekte zugrunde. Dazu gehören ein umfassendes Energiekonzept, nach dem das Gebäude Dank einer großzügigen Photovoltaik-Anlage und der Nutzung von Erdwärme klimaneutral betrieben werden kann, aber auch verhältnismäßig kleine und kostengünstige Maßnahmen. Etwa das Gründach oder ein Beleuchtungskonzept, das einerseits sparsam ist, andererseits auf den Schutz von Insekten Rücksicht nimmt.
Zukunft des alten Rathauses noch offen
Der Neubau löst das Rathaus an der Schulstraße ab, das inzwischen erheblich zu klein geworden ist und den Anforderungen an einen modernen Verwaltungsbetrieb nicht mehr gerecht wird. Über die Zukunftsperspektive des alten Rathauses – ein denkmalgeschützter Bau – wird die Elmshorner Politik zu gegebener Zeit befinden.