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Datum: 30.05.2024

Politik beschließt Nordufer-Planung: Startschuss für Elmshorns neuen Hafen

In der Sitzung des Stadtumbau-Ausschusses am 23. Mai 2024 fielen die Beschlüsse zur Spundwand-Sanierung und Neugestaltung des Nordufers sowie ein Beschluss zum Gastarbeiter-Denkmal. Von den Politiker*innen abgelehnt wurden die Anmietung der Kulturetage in den Knecht’schen Hallen sowie eine Zwischennutzung des Apollos.

Bild vergrößern: Der Übersichtsplan zeigt das umgestaltete Nordufer mit seiner Promenade. Am linken Rand, östlich der Käpten-Jürs-Brücke, wird ein Spiel- und Sportband entstehen, weiter in Richtung Wedenkampbrücke dann der Skulpturengarten und weitere öffentliche Flächen. © Planorama Landschaftsarchitekten
Der Übersichtsplan zeigt das umgestaltete Nordufer mit seiner Promenade. Am linken Rand, östlich der Käpten-Jürs-Brücke, wird ein Spiel- und Sportband entstehen, weiter in Richtung Wedenkampbrücke dann der Skulpturengarten und weitere öffentliche Flächen.


Am Nordufer entstehen Grünflächen und eine Promenade

Grünflächen statt Asphalt, Kunst statt parkender Autos, ein Ponton statt Schlickberg: Der neue Elmshorner Hafen soll in Sachen Aufenthaltsqualität und Erlebbarkeit neue Maßstäbe setzen. Mit dem Umbau des Nordufers werden attraktive Aufenthaltsflächen entstehen, in denen auch ein Spielplatz, ein Spiel- und Sportbereich sowie die Museumswerft vorgesehen sind. Mit einem Schwimmponton und der Rückkehr des Ewer „Gloria“ sowie der „MS Klostersande“ auf diese Uferseite soll auch die Krückau wieder erlebbarer werden.

Spazierweg entlang des Wassers

Direkt an der Krückau sehen die Landschaftsplaner*innen eine fünf Meter breite Uferpromenade vor, die zum Spazierengehen zwischen Sandberg und Innenstadt einladen soll. Im Zuge des Umbaus wird sie zudem barrierearm ausgebaut. Großzügige Sitzgelegenheiten werden zum Verweilen am Hafen einladen. Dabei setzen die Planer*innen auf Materialien mit Wiedererkennungswert: das vorhandene Kopfsteinpflaster wird barrierearm bearbeitet, Festmacher und Holzelemente werden den traditionellen Look des Elmshorner Hafens beibehalten.

Bild vergrößern: Der vorgesehene Material-Mix ist ganz in der Tradition des Elmshorner Hafens: Kopfsteinpflaster, Holz, Beton, aber auch Sand- und Rasenflächen sind vorgesehen. © Planorama Landschaftsarchitekten
Die Abbildung zeigt eine Collage der am Hafen vorgesehenen Materialien: Wege werden aus hellem Asphalt, barrierearm bearbeiteten Kopfsteinpflaster, Beton oder einer wassergebundenen Decke bestehen. Gusseiserne Elemente und Rasenflächen ergänzen die Materialien.

Spundwand muss saniert werden

Bevor die Freiflächen umgestaltet werden, muss zunächst die marode Spundwand saniert werden. Die neue Spundwand wird sich 80 Zentimeter vor der heutigen Wand befinden – ohne Einschränkungen für die Schiffbarkeit. Das Projekt wird auch zum Artenschutz beitragen: Gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut sollen künstliche Riffstrukturen verschiedenen Wasserlebewesen zur Ansiedlung verhelfen. Die Sanierung der Spundwand soll 2025 beginnen und wird voraussichtlich 4,6 Millionen Euro kosten. 2026 folgt die Freiraumgestaltung, für die weitere 3,4 Millionen Euro vorgesehen sind.

Politik stimmt gegen Kulturetage in den Knecht’schen Hallen

Sie sollte allen Interessierten zur Verfügung stehen und Kultur in den Knecht’schen Hallen möglich machen: Am Ende überzeugte der Vorschlag, die Kulturetage für 150.000 Euro pro Jahr anzumieten und so jährlich an 20 Wochen einen weiteren Elmshorner Kulturraum zu schaffen, die Politiker*innen nicht. Fast einstimmig votierten sie gegen die Anmietung der Kulturetage.

Apollo-Zwischennutzung: Antrag des Bündnis 90 / Die Grünen abgelehnt

Ebenfalls mit deutlicher Mehrheit abgelehnt wurde der Antrag des Bündnis 90 / Die Grünen, der eine mehrjährige Zwischennutzung des Apollos durch den Verein Apollo Kultur e.V. und den Straßenpirat:innen forderte. Nicht nur der erhebliche Zeitverzug für ein wesentliches Projekt des Stadtumbaus, auch die hohen Kosten für eine temporäre Instandsetzung des zum Abriss vorgesehenen Gebäudes waren ausschlaggebend. Kostenschätzungen beziffern die notwendigen Investitionen auf mindestens 750.000 Euro, um die Elektrik sowie die Brandmeldeanlage auf den erforderlichen Stand der Technik zu bringen. Die notwendigen Gelder stünden frühestens 2025 zur Verfügung.

Politik würdigt Engagement – Arbeitsgruppe gefordert

In der Sitzung würdigten Politiker*innen und Stadt das ehrenamtliche Engagement der beiden Vereine, mit denen sich die Stadt Elmshorn bereits im engen Austausch befindet. In einem gemeinsamen Antrag formulierten die SPD, das Bündnis 90 / Die Grünen sowie Die Linke den Wunsch, unter anderem eine Arbeitsgemeinschaft mit den beteiligten Vereinen, Vertretern der Fraktionen und der Stadt zu bilden, das Gebäude Königstraße 25 zu begehen und über Alternativen zu beraten. Anerkannt wird, dass das Apollo abgerissen werde. Der Antrag wurde an den Ausschuss für Kultur und Weiterbildung zur Beratung verwiesen.

Ausschreibung für Gastarbeiter-Denkmal beschlossen

Der Ausschuss beschloss zudem die Ausschreibung des Gastarbeiter-Denkmals. Damit kann das künstlerische Wettbewerbsverfahren um die Gestaltung jenes Denkmals beginnen, das an die Leistung der Gastarbeiter*innen in Elmshorn erinnern soll.

Die nächste Sitzung des Ausschusses ist für Donnerstag, 20. Juni, terminiert.