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Datum: 06.10.2022

Schauenburgerstraße: Proben entkräften Milzbrand-Verdacht

Die ehemalige Elmshorner Lederindustrie: Sie ist ein wichtiges stadtbildprägendes Erbe – und zugleich Ursache historischer Altlasten im Boden. Mit umfassenden Maßnahmen präzisiert die Stadt Elmshorn sukzessive das tatsächliche Ausmaß möglicher Belastungen. Im Zuge der anstehenden Kanalbaumaßnahmen am Buttermarkt stand der Kreuzungsbereich Schauenburgerstraße / Vormstegen / Wedenkamp im Fokus der Untersuchungen. Der Verdacht konnte entkräftet werden – das wirkt sich maßgeblich auf die Baukosten aus.

Bild vergrößern: Drei Straßen vereinen sich zur Kreuzung. Die Schauenburgerstraße, der Wedenkamp und Vormstegen befinden sich vor der Fläche des Buttermarktes, die von der Markthalle dominiert wird. Zahleiche Marktstände stehen auf der Fläche. © Christine Rudolf für Stadt Elmshorn
Zwei Tage lang wurde die Kreuzung Schauenburgerstraße / Vormstegen / Wedenkamp beprobt.

Zwei Tage lang erkundeten Sachverständige den Boden im Kreuzungsbereich Schauenburgerstraße / Vormstegen / Wedenkamp. Hier plant die Stadt Elmshorn den Bau neuer Schmutz- und Regenwasserkanäle, die aufgrund des Rathausneubaus weiter nördlich verlegt werden müssen. „In der untersuchten Fläche an der Kreuzung bestand aufgrund der hier ehemals ansässigen Lederfabrik der Verdacht auf Gerbereireste und somit Milzbrandsporen“, erläutert Yasmin Arndt, Altlastenkoordinatorin der Stadt Elmshorn.

Im Zuge umfangreicher Archivrecherchen zeigte sich, dass der heutige Kreuzungsbereich nicht mit Resten der Lederfabriken aufgeschüttet wurde. „Wir konnten daher vermuten, dass der Boden in diesem Bereich frei von Milzbrand ist“, so Arndt weiter. Jetzt konnte diese Vermutung mit Hilfe von Bodenproben bestätigt werden.

Spätere Aufschüttung bestätigt

Da Milzbrandsporen schwer nachweisbar sind, untersuchten die Sachverständigen den Boden auf Abfälle, die eindeutig der Lederindustrie zuzuordnen sind: Tierhaare, Lederreste und Knochenfragmente. In keiner Probe wurden entsprechende Abfälle aufgefunden. Die spätere Aufschüttung des Bodens ist bestätigt worden. „Damit konnte der Milzbrandverdacht erfolgreich entkräftet werden“, berichtet Arndt. Für die geplanten Kanalbaumaßnahmen bedeutet dies eine spürbare Kostensenkung.

„Damit zeigt sich, dass sich der hohe Aufwand, mit dem wir auch Archivrecherchen betreiben, auszahlt“, betont Baustadtrat Lars Bredemeier.