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Datum: 22.12.2022

Durchbruch gelungen: Knecht'sche Hallen finden neuen Eigentümer

Das Wohnungsunternehmen Semmelhaack kauft die Knecht’schen Hallen sowie die angrenzenden Flächen des „Quartiers am Buttermarkt“. Bereits 2023 könnten ersten Instandsetzungsarbeiten beginnen. Das Bauvolumen wird auf 100 bis 120 Millionen Euro geschätzt.

Bild vergrößern: Bürgermeister Volker Hatje, Tobias Gehle (Leiter des Amtes für Projektentwicklung), Semmelhaack-Prokurist Arne Parchent und Investor Theodor Semmelhaack stehen an einem Monitor, auf dem ein erster Entwurf für das neue Quartier am Buttermarkt zu sehen ist. Das viergeschossige Mehrfamilienhaus soll gegenüber des neuen Rathauses entstehen. © Morten Planer
Sie stellten erste Pläne für das Quartier am Buttermarkt und die Knecht'schen Hallen vor: Bürgermeister Volker Hatje (vlnr), Tobias Gehle (Leiter des Amtes für Projektentwicklung), Semmelhaack-Prokurist Arne Parchent und Investor Theodor Semmelhaack.


Für Bürgermeister Volker Hatje ist es ein „historischer Moment“: Nach jahrelangen Bemühungen um den Erhalt der Knecht’schen Hallen konnte mit dem Wohnungsunternehmen Semmelhaack nun ein Investor gefunden werden, der in die Hallen und angrenzenden Flächen investieren wird. „Aus planerischer Sicht ist das ein sinnvoller Prozess, der ganz im Interesse der Stadt steht“, sagt Hatje. Innerhalb weniger Monate konnten alle notwendigen Verträge zwischen dem bisherigen Eigentümer, dem Investor und auch der Stadt Elmshorn geschlossen werden. „Alle Beteiligten haben das Verfahren beschleunigt, es ging unwahrscheinlich schnell“, lobt Investor Theodor Semmelhaack.

Knecht’sche Hallen: Vielfältige Nutzungen an der Schloßstraße

Das Wohnungsunternehmen Semmelhaack verspricht große Veränderungen beim Umbau der Knecht’schen Hallen – und das zügig. Bereits 2023 sollen Dach und Fenster instandgesetzt werden, um weiterem Verfall vorzubeugen. In der Zwischenzeit soll das Nutzungskonzept finalisiert werden. Demnach sind an der Schloßstraße vielfältige Belegungen denkbar – von Bildungsangeboten über Büroräume bis hin zu kulturell genutzten Flächen.

Gastronomie und Parkhaus in den Hallen 2 und 3

Deutlich konkreter sehen die Planungen für die Hallen 2 und 3 aus. Während im Erdgeschoss Gastronomie einziehen wird, werden die Obergeschosse zu einem Parkhaus mit 500 Parkplätzen umgebaut. Ein öffentlicher Durchgang zwischen der Halle an der Schloßstraße und den Hallen 2 und 3 soll laut dem Wohnungsunternehmen Semmelhaack zu einer hohen Aufenthaltsqualität beitragen – und attraktive Außenflächen für die Gastronomie schaffen.

Quartier am Buttermarkt: Wohnungen und Einzelhandel

Das Wohnungsunternehmen Semmelhaack hat auch die Flächen des künftigen Quartiers am Buttermarkt erworben. Auf dem Gelände des ehemaligen Sky-Marktes und der Schauenburgerstraße sollen Wohnraum und Einzelhandel entstehen. 250 bis 300 Wohnungen, davon 30 Prozent geförderter Wohnraum, sollen gebaut werden, 20.000 Quadratmeter Nutzfläche entstehen. Um die städtebaulich beste Lösung zu ermitteln, sollen mehrere Architekturbüros ihre Entwürfe für die Fläche vorlegen.

Kaufpreis: Offen – auch wegen Altlasten

Der Kaufpreis für das Quartier am Buttermarkt richtet sich nach dem vom Gutachterausschuss des Kreises Pinneberg festgelegten Wert. Da im Boden Altlasten vermutet werden, die den Kaufpreis mindern, steht der genaue Preis für das Quartier am Buttermarkt bislang nicht fest. Mindestens 2 bis 4 Millionen Euro werde allein die Altlastensanierung jedoch kosten, schätzt Theodor Semmelhaack.

Detailfragen müssen konkretisiert werden

Noch stehen die Planungen für die Knecht’schen Hallen und das Quartier am Buttermarkt am Anfang. Noch gibt es zahlreiche Detailfragen, die erst konkretisiert werden müssen. Dazu gehört auch der Umgang mit der Blutbuche an der Schauenburgerstraße, deren Erhalt politisch gewünscht ist. „Wir haben uns verpflichtet, uns dem Rahmenplan zu unterwerfen – und auch politischen Beschlüssen“, betont Semmelhaack-Prokurist Arne Parchent. Er freut sich auf das Bauprojekt: „Es ist die Möglichkeit, für Elmshorn was richtig Wichtiges zu schaffen. Eine tolle Chance, zu sanieren und eine vernünftige Nutzung herzustellen.“ Für Bürgermeister Volker Hatje steht fest: „Wir werden alle Herausforderungen gemeinsam lösen. Für das Sanierungsgebiet Krückau-Vormstegen ist dieser Tag ein gewaltiger Schritt nach vorne.“