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Datum: 13.11.2024

Erfahrung zahlt sich aus: Elmshorn setzt herausfordernde Kanalbauarbeiten im Sanierungsgebiet Krückau-Vormstegen fort - und spart 1,5 Millionen Euro

Altlastenstandort, Milzbrandverdachtsfläche – und mittendrin: Die Expertinnen und Experten, die den Elmshorner Stadtumbau vorantreiben. Während die Kanalbauarbeiten entlang der neuen Schauenburgerstraße kurz vor dem Abschluss stehen, beginnen aktuell die Kanalarbeiten für die neue Planstraße A. Dank gewonnener Erfahrung und Synergieeffekten spart die Stadt Elmshorn bei diesem 3,3-Millionen-Euro-Projekt erhebliche Kosten ein.

Bild vergrößern: Zahlreiche Rohre mit einem großen Durchmesser liegen säuberlich in zwei Reihen aufgestapelt an einem Straßenrand. Im Hintergrund sind die Knecht'schen Hallen zu erkennen. © M. Boysen, Stadt Elmshorn
Entlang der ehemaligen Schauenburgerstraße stapeln sich die neuen Kanalrohre, bevor sie verlegt werden.

„Diese Baustelle ist alles andere als alltäglich“, betont Baustadtrat Lars Bredemeier: Die Kanalbauarbeiten südlich des Buttermarktes stoßen selbst in Fachkreisen auf großes Interesse. „Die Bodensituation ist aufgrund der vermuteten und teilweise bestätigten Kontamination herausfordernd“, so Bredemeier, „doch das Elmshorner Konzept bewährt sich.“ Mit einem strikt getrennten Schwarz-/Weiß-Bereich, einem umfassenden Bodenmanagement in eigens errichteten Spezialzelten, der Minimierung des Aushubs und der Verbrennung des Materials in speziellen Betrieben wurde ein strenges Sicherheitskonzept entwickelt und erfolgreich implementiert.

Zeitersparnis: Baumaßnahmen finden parallel statt

Noch während sich Mitte Oktober die Kanalbauarbeiten entlang der Schauenburgerstraße ihrem Abschluss nähern haben zeitgleich die Bauarbeiten entlang der nördlichen Planstraße A begonnen, die zwischen Schauenburgerstraße und Schloßstraße verlaufen wird. Bredemeier: „Damit beschleunigen wir den Stadtumbau im Sanierungsgebiet Krückau-Vormstegen und schaffen die Voraussetzungen für weitere private wie öffentliche Entwicklungen.“ So wird westlich der Planstraße A in den kommenden Jahren das neue Quartier am Buttermarkt mit 200 Wohnungen und Gewerbeflächen entstehen, östlich der Planstraße wird ab November das neue Rathaus der Stadt gebaut.

Vorhandenes Equipment kann weiter genutzt werden

„Indem wir die Baumaßnahme nahtlos entlang der Planstraße fortsetzen, können wir die Baustelleneinrichtung und die vorhandenen Maschinen weiter nutzen“, erläutert die städtische Bauingenieurin Kristin Meyer vom Amt für Projektentwicklung. So spart die Stadt Elmshorn rund 1,5 Millionen Euro ein.

Bauablauf wie an der Schauenburgerstraße

Geleitet wird die Maßnahme vom Amt für Tiefbau und Verkehr. „Unsere Mitarbeitenden des Fachamtes haben an der Schauenburgerstraße Expertise gesammelt, die sich jetzt auszahlt“, lobt Bredemeier. Der Bauablauf an der Planstraße A ist demnach auch: Exakt, wie bereits entlang der Schauenburgerstraße. Zunächst gilt es, die Bodenhindernisse – Gründungspfähle der ehemaligen Kremer-Hallen – mit dem Großlochbohrgerät BG23H zu entfernen. Dann beginnt der Kanalbau im Rohrvortriebverfahren. Verlegt werden auf einer Länge von 70 Metern ein Regenwasserkanal mit einem Durchmesser von 800mm sowie ein Schmutzwasserkanal mit einem Durchmesser von 250mm. Der Bodenaushub – weitere rund 350 Tonnen – wird getrocknet, in Fässer verpackt und verbrannt. Das Ausbohren der Hindernisse und der Rohrvortrieb stellen sicher, dass so wenig kontaminierter Boden wie möglich ausgehoben und entsorgt werden muss. „Im versiegelten Boden sind die Altlasten unproblematisch. Erst, wenn sie herausgeholt werden, ist Vorsicht geboten“, betont Bredemeier. Die nicht förderfähige Maßnahme kostet die Stadt Elmshorn 3,3 Millionen Euro und soll bereits Anfang 2025 abgeschlossen sein. Die Straße selbst wird zu einem späteren Zeitpunkt hergestellt.