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Datum: 18.11.2024

Stadtumbau-Ausschuss: Diskussion um Zukunft des Kranhauses und seiner Umgebung

Welche Perspektiven eröffnen sich für die Mantelhalle, die das Kranhaus an der Schloßstraße umgibt? Wie kann das Kranhaus künftig genutzt werden? Diesen Fragen gehen derzeit die BIG Städtebau und das denkmalaffine Architekturbüro rimpf auf den Grund. Am 07. November stellten sie dem Stadtumbau-Ausschuss ein Zwischenergebnis vor.

Bild vergrößern: Das Kranhaus mit seinem markanten Dach von der Schloßstraße aus gesehen: der flache Bau ist die Mantelhalle, rechts im Bild ein Teil des Citastrom-Gebäudes. © Michael Ermel
Das Kranhaus mit seinem markanten Dach von der Schloßstraße aus gesehen: der flache Bau ist die Mantelhalle, rechts im Bild ein Teil des Citastrom-Gebäudes. Die schlechte Bausubstanz und die zahlreichen Veränderungen lassen Fachleute einen Teilabriss empfehlen.

Die Untersuchung des Architekturbüros rimpf glich einer Spurensuche: Welcher Teil des Ensembles aus Kranhaus, Mantelhalle und Citastrom ist das eigentliche Denkmal? Welche Teile sind authentisch erhalten, welche wurden in den vergangenen Jahrzehnten derart verändert, dass sie nicht mehr dem Ursprungszustand entsprechen? Akribisch haben die Expert*innen das Gebäude untersucht und zumindest auf dem Papier in seine Bestandteile zerlegt.

Gebäude sind teils abgängig und verbaut

Das Ergebnis: „Große Teile der Gebäude sind nicht mehr in ihrem Originalzustand erhalten. Sie wurden für die verschiedenen Nutzungen über die Jahrzehnte angepasst“, erläuterte rimpf-Architektin Tabea Garcia. Hinzu komme der größtenteils hohe Instandsetzungs- und Modernisierungsbedarf, der einen hohen Investitions- und Zeitaufwand bedeute.

Empfehlung: Zustand um 1920 sollte wiederhergestellt werden

Die Empfehlung der Fachleute: Das Citastrom-Gebäude und die Mantelhalle sollten abgerissen werden. So stünde das Kranhaus – wie bei seiner Errichtung 1920 – wieder frei. Mantelhalle und Citastrom-Gebäude sind erst 1939 errichtet worden. „Entwickeln Sie ein Nutzungskonzept für die Außenfläche, machen Sie sie für Veranstaltungen nutzbar und zum Erlebnisort der industriellen Geschichte“, appellierte der Experte.

Politik berät in den Fraktionen, Stadt nimmt Gespräche mit Denkmalschutz auf

Zugleich stellte Rimpf klar: „Das Kranhaus wird nicht alleine stehen können.“ Ihm schwebt ein zeitgemäßer Anbau vor, in dem etwa Sanitäranlagen untergebracht werden könnten. Damit könne das historische Gebäude auch künftig für Veranstaltungen genutzt werden. Die Politik kündigte an, sich in den Fraktionen über die Ergebnisse zu beraten. Zugleich nimmt die Stadt Elmshorn mit der oberen Denkmalschutzbehörde in Kiel den Dialog auf, um die Möglichkeit der Wiederherstellung des Denkmals im Zustand von 1920 zu erörtern.

Zwischenergebnis der Nutzungsanalyse wird vorgestellt

Welche Nutzungen künftig in das Kranhaus einziehen werden, erörtert die Stadt Elmshorn gemeinsam mit der BIG Städtebau. In zahlreichen Interviews wurden Expert*innen, die sich in Elmshorn engagieren, gehört. Bedarfe wurden abgefragt, Zukunftsideen gehört, Wünsche geäußert. Das Zwischenergebnis wird im Dezember öffentlich vorgestellt.