Herausforderungen getrotzt: Kanalbau an der Schauenburgerstraße ist erfolgreich abgeschlossen
Mehr als 450 Meter Kanalneubau unter schwierigsten Bedingungen sind geschafft. Die Stadt Elmshorn hat die Bauarbeiten entlang der neuen Schauenburgerstraße erfolgreich beendet. Rund 7,5 Millionen Euro wurden in die zukunftsfähige Entwässerung investiert. Zum Ende der Arbeiten zeigte sich die Baustelle dabei noch einmal besonders herausfordernd.
Die Erleichterung war den Baubeteiligten sichtlich anzumerken: Als der Rohrvortrieb den Zielschacht erreicht hatte, das letzte Stück des neuen Kanals hergestellt war, fiel die Anspannung sichtlich ab. Fast ein Jahr lang hatte sich ein spezieller Bohrer durch den Untergrund entlang der neuen Schauenburgerstraße gearbeitet, kleinere Hindernisse bewältigt und die neuen Schmutz- und Regenwasserkanäle verlegt, die Voraussetzung für die weitere Entwicklung rund um den Buttermarkt sind. Erst mit ihnen können die Schauenburgerstraße verlegt, der Buttermarkt umgestaltet und Neubauten wie das Rathaus oder das Quartier am Buttermarkt realisiert werden.
Schwierigste Bedingungen auf den letzten Metern
Auf den letzten Metern waren die Bauarbeiter noch einmal auf schwierigste Bedingungen gestoßen. „Wir trafen immer wieder auf Fell, Holzreste, Metallteile, alte Batterien und Bauschutt“, berichtet die städtische Ingenieurin Madona Tamer vom Amt für Tiefbau und Verkehr. Kleine Hindernisse – mit großer (Aus-)Wirkung: „Wir mussten allein auf den letzten Metern zwei Bergebaugruben errichten“, erläutert Tamer. Das bedeutet: Der Boden musste aufgegraben werden, um den Bohrkopf von feststeckenden Hindernissen zu befreien oder ihn sogar zu reparieren. All das unter großen Sicherheitsvorkehrungen. Denn der Boden gilt als kontaminiert. Das eigens entwickelte Sicherheitskonzept und der Umgang mit dem Aushub, der in eigens errichteten Zelten zunächst getrocknet, dann in Fässer verpackt und schließlich in einem spezialisierten Unternehmen verbrannt wird, hat in Fachkreisen bundesweit für Aufsehen gesorgt. Zu dem Konzept gehörte auch der Rohrvortrieb: Mit ihm wurde so wenig Boden ausgehoben, wie möglich.
Baustadtrat lobt Zusammenarbeit beteiligter Firmen
„Das war keine normale Baustelle“, zieht Madona Tamer Bilanz, „die ursprünglich geplante Geschwindigkeit des Rohrvortriebs konnte aufgrund der vielen Hindernisse und des schwierigen Baugrunds nicht eingehalten werden.“ Am Ende ergab sich eine Verzögerung von wenigen Wochen. „Angesichts der großen Herausforderungen und der langen Bauzeit fällt diese Verzögerung allerdings kaum ins Gewicht“, sagt Baustadtrat Lars Bredemeier. Er lobt die gute Zusammenarbeit mit den beteiligten Firmen. „Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft aus Strabag, Bauer Ressources und Umwelt, HPC und dem Ingenieurbüro Levsen haben wir immer wieder gute und zielführende Lösungen für aufgetretene Probleme finden können“, sagt Bredemeier. „Dieses Projekt ist für alle Beteiligten ein großer Erfolg und ein wesentlicher Schritt im Elmshorner Stadtumbau“, so der Baustadtrat.
Baustelleineinrichtung wird für weitere Maßnahme genutzt
Noch werden Trocknungszelte und Baustelleneinrichtung übrigens vor Ort verbleiben: Die Kanalbaumaßnahmen im benachbarten, nördlichen Abschnitt der Planstraße A schließen sich nahtlos an die nun abgeschlossene Maßnahme an. Voraussichtlich ab dem 6. Januar wird hier unter identischen Bedingungen der Rohrvortrieb für weitere neue Regen- sowie Schmutzwasserkanäle beginnen. Das Bauende ist für Mai 2025 geplant.