Die Krückau
Ein Fluss als Motor der Entwicklung
Sie galt als Transportweg und Heimathafen, war Werftstandort und einer der wichtigsten Getreideumschlagplätze, sie diente als Freizeitbad, als Mühlen- und sogar als Abwassergraben: Ohne die Krückau wäre Elmshorn heute nicht die Stadt, die sie ist. Als die MS "Klostersande" der Kölln-Werke am 21. November 2000 ein letztes Mal auf große Fahrt ging, war es das Ende der jahrhundertealten Tradition der Elmshorner Berufsschifffahrt. Seither wird der Hafen nur noch von Freizeitschiffen angelaufen und ist unter anderem Heimathafen des historischen Ewer „Gloria” – und Dank des Engagements der Elmshorner*innen auch wieder der MS „Klostersande”, die vorrangig als Konzert- und Veranstaltungsschiff genutzt wird.
Wiederentdeckung des Gewässers
Eines der Ziele im Sanierungsgebiet ist es, den Fluss neu in Szene zu setzen und ihn einmal mehr zur Lebensader der Stadt zu machen. Angesichts vielschichtiger Herausforderungen keine leichte, aber eine lohnende Aufgabe: Elmshorn und die Krückau gehören einfach zusammen. Als tideeabhängiges Gewässer zeigt sich die Krückau bei Ebbe und Flut von einer jeweils gänzlich anderen Seite. Zugleich wird der Hochwasserschutz zunehmend bedeutend und nimmt die Verschlickung, insbesondere im Hafen zu. Neu inszeniert soll die Krückau in der Innenstadt zum attraktiven Erlebnisraum werden: Der Zugang zum Fluss soll erleichtert, die Aufenthaltsqualität gesteigert und die Wege entlang der Krückau verbessert werden. Und: Der Hafen soll wieder für Boote mit Kiel nutzbar gemacht werden.
Damals wie heute ist die Krückau ein wichtiges Element der Stadt. Heute beheimatet sie nicht nur die beiden historischen Schiffe, sondern auch mehrere Wassersportvereine. Sie dient zudem der Entwässerung der Stadt – und ist ein wichtiger Lebensraum, unter anderem auch für seltene Arten wie das Neunauge und den Eisvogel. Der Fluss entspringt bei Kaltenkirchen und verbindet die Naturräume Kisdorfer Wohld, Hamburger Ring und Holsteiner Elbmarschen. Sie ist Bestandteil der ausgewiesenen Fauna-Flora-Habitate „Obere Krückau” und „Schleswig-Holsteinisches Elbästuar und angrenzende Flächen”.