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Neubau des Rathauses
Modern, attraktiv und angelehnt an Elmshorns historische Industriearchitektur: So wird das neue Rathaus der Stadt aussehen. Es entsteht direkt am Buttermarkt – damit die Stadtverwaltung auch in Zukunft in allen Belangen bürgernah ist. 55 Architekt*innen hatten sich im Wettbewerbsverfahren um den Bau des Verwaltungssitzes beworben. Welche Anforderungen an das Haus gestellt werden wurde zuvor in mehreren Beteiligungsformaten diskutiert – auch mit den Bürger*innen.
Jury hebt besonders gelungene Aspekte hervor
Am Ende überzeugte der Entwurf des Architekturbüros Winking Froh Architekten GmbH mit seinem einladenden Eingang, rotem Klinker, einer gut strukturierten Fassade und einem durchdachten Grundriss. Die Wettbewerbsjury lobte den „auf Kolonnaden aufsitzenden Kollegiumssaal, der auch im Grundriss den räumlichen Höhepunkt der Halle bildet“. Eine gute Orientierung biete die vorgesehene Eingangshalle als großer Kommunikationsraum für Mitarbeiter und Besucher. Zusammenfassend urteilte die Jury: Es handele sich um einen „Entwurf, der […] den Ort und die Bedeutung eines Rathauses am Buttermarkt für die Bürger […] unterstreicht“.
Umfassende Vorarbeiten notwendig
Das neue Elmshorner Rathaus wird als offener Treffpunkt und Veranstaltungsort ein Leuchtturmprojekt des Sanierungsgebiets Krückau-Vormstegen. Das Haus wird einen wichtigen Impuls für die weitere Entwicklung des Quartiers geben. Aufgrund des gewählten Standorts müssen vor dem eigentlichen Baustart umfassende Vorarbeiten erfolgen. So wurden 2019 die ehemaligen Hallen des an einen anderen Standort umgezogenen Eisenwarenhandels Kremer an der Schauenburgerstraße abgerissen. Die Schauenburgerstraße muss zurückgebaut und der Untergrund auf Altlasten und Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg untersucht werden.
Video des neuen Rathauses
Frequently Asked Questions: Das Rathaus im Überblick
Woraus setzen sich die Kosten des Rathausneubaus zusammen?
Die Kosten für den Rathausneubau setzen sich aus allen für den Bau eines Gebäudes notwendigen Kosten zusammen. Das betrifft in der Vorbereitung das Räumen und Herrichten des Geländes, ferner die Gründungs- und Konstruktionskosten, die Kosten der technischen Einrichtungen bis hin zu der Ausstattung des Gebäudes mit Möbeln.
In den genannten Baukosten sind auch die Planungskosten für den Rathausneubau enthalten: Bauliche und nutzungsbedingte Anforderungen an einen Neubau müssen geplant und in der Umsetzung koordiniert werden.
Warum sind die Kosten seit der ersten Schätzung 2007 gestiegen?
Seit den ersten Ideen für einen Rathausneubau hat es im Laufe der immer konkreter werdenden Planung Anpassungen an den Raumbedarf und somit an die Gebäudegröße gegeben. Die gewonnenen Erkenntnisse des Baugrundes sind in die Kosten eingeflossen. Der größte Faktor der Kostensteigerung gegenüber der 2007 genannten Kosten ist die Anpassung an die derzeit üblichen Baupreise: Diese sind in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen und betreffen die gesamte Baubranche.
Weitere Informationen finden Sie in diesem Artikel
Wer zahlt den Rathausneubau?
Die Stadt Elmshorn erhält finanzielle Unterstützung aus Städtebaufördermitteln des Bundes- und des Landes.
Könnte das heutige Rathaus weiter genutzt werden?
Das heutige Rathaus gilt bereits seit 2007 als sanierungsbedürftig und kann in diesem Zustand nicht längerfristig genutzt werden.
Was spricht für, was gegen eine Sanierung des heutigen Rathauses?
Das heutige Elmshorner Rathaus ist als Baudenkmal eingestuft. Doch genau dieser Status erschwert auch eine Sanierung, da diese mit sehr strikten Auflagen und sehr hohen Kosten verbunden wäre. Zusätzlich erschwert wird eine denkmalgerechte Sanierung durch das politisch beschlossene Ziel, Klimaneutralität für die Stadtverwaltung Elmshorn zu erreichen und die festgestellte Belastung der Büroräume mit Formaldehyd.
Gegen die weitere Nutzung des heutigen Rathauses spricht auch die gestiegene Mitarbeiteranzahl. Um ausreichend Büroraum bereitzustellen, unterhält die Stadt Elmshorn acht Außenstellen, von denen fünf angemietet sind. Allein die Mietkosten belaufen sich auf 215.000 Euro pro Jahr.
Welche Mitsprache hatten die Bürger*innen?
Bereits vor dem europaweit ausgeschriebenen Architektenwettbewerb um das neue Elmshorner Rathaus wurden die Elmshorner Bürger*innen mehrfach in die Planungen einbezogen. So fanden 2015 zwei Beteiligungswerkstätten zum Nutzungskonzept und eine weitere Werkstatt zum technischen Konzept statt. Hierbei wurden unter anderem Aspekte wie Nachhaltigkeit, Nutzerfreundlichkeit und besondere Anforderungen an den Neubau diskutiert. Die Ergebnisse flossen in das sogenannte Auslobungstextbuch ein, das den Architekt*innen Vorgaben für ihre Entwürfe machte.
Außerhalb der Werkstätten bringen die Politiker*innen die Wünsche und Anforderungen ihrer Wähler*innen im Rahmen der Ausschüsse ein.
Wer hat aus den Wettbewerbsergebnissen den Siegerentwurf ausgewählt?
Die Entscheidung über die Auswahl des Siegerentwurfs traf eine Wettbewerbsjury mit Vertreter*innen aus Politik, Fachleuten, Verwaltung und Interessensgruppen. 15 Büros erhielten in dem Verfahren zunächst die Möglichkeit, ihre Entwürfe gemäß der Anregungen aus der Jury anzupassen. In einer zweiten Sitzung wählte die Jury dann den Preisträgerentwurf.
Ich habe weitere Fragen zum Rathausneubau oder zu Altlasten und Kampfmitteln. An wen kann ich mich wenden?