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Datum: 15.07.2023

Hindernisberäumung beginnt: Schauenburgerstraße wird gesperrt

Ab dem 24. Juli beginnen Vorbereitungsarbeiten für den Kanalbau entlang der neuen Schauenburgerstraße. Mehrere Fundamente und zwölf Gründungspfähle der ehemaligen Post werden zurückgebaut. Die Arbeiten in den mit Altlasten verunreinigten Bereichen laufen unter besonderen Schutzmaßnahmen. Der Buttermarkt bleibt über den Probstendamm erreichbar.

Bild vergrößern: Das Bild zeigt eine Baustelle an einer Bahntrasse. Im Vordergrund befindet sich ein sogenanntes Großlochbohrgerät, das Bodenarbeiten ausführt. Ein Bagger entfernt Bodenaushub. © BAUER Gruppe
Bei der Hindernisberäumung an der Schauenburgerstraße kommt ein Großlochbohrgerät, wie hier links im Bild, zum Einsatz.

Die Neugestaltung des Buttermarkts beginnt – mit Arbeiten im Untergrund. Damit aus einer tristen Asphaltfläche eine attraktiv gestaltete Fläche mit hoher Aufenthaltsqualität wird, sind umfangreiche Bauarbeiten notwendig. So soll der neue Platz von der Berliner Straße bis zum Hafen reichen; er wird länger, aber dafür auch schmaler. Wohn- und Geschäftshäuser sowie das neue Rathaus werden den Platz auf seiner Südseite flankieren. Da die Neubauten teilweise auf der Trasse der heutigen Schauenburgerstraße errichtet werden, müssen die Straße und die darunterliegenden Kanäle zuvor in Richtung Norden verlegt werden.

Drei Bauabschnitte sind geplant

Ab dem 24. Juli die vorbereitenden für den Kanalneubau: Die Schauenburgerstraße wird ab diesem Tag voll gesperrt. Zahlreiche Hindernisse, die sich im Boden befinden, müssen geräumt werden. „Die Arbeiten finden in drei Bauabschnitten statt“, erläutert Baustadtrat Lars Bredemeier: Sie beginnen auf dem Gelände der ehemaligen Post an der Berliner Straße. 12 Gründungspfähle, die in der künftigen Kanaltrasse liegen, werden entfernt. Im weiteren Verlauf werden die Fundamente der Kraftstofftanks einer Tankstelle, die sich südlich der Markthalle befunden hat, entfernt. Im letzten Bauabschnitt wird das Fundament eines Gasometers an der Kreuzung Wedenkamp / Schauenburgerstraße teilweise zurückgebaut.

Besondere Sicherheitsvorkehrungen greifen

„Die zahlreichen Voruntersuchungen haben bestätigt, dass sich in diesen Bereichen Altlasten im Boden befinden. Die Fläche gilt in Teilbereichen außerdem als Milzbrandverdachtsfläche“, erläutert Baustadtrat Lars Bredemeier. Daher gelten auf der Baustelle entsprechende Sicherheitsvorkehrungen, die den Schutz der hier arbeitenden Menschen gewährleisten. Zugleich werden etwaige Schadstoffe gesichert und fachgerecht beseitigt.

„Für die Arbeiten konnten wir ein erfahrenes Unternehmen gewinnen, das mit den erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen aus ähnlichen Vorhaben bereits bestens vertraut ist“, betont Baustadtrat Bredemeier. „Die Baustelle wird aufgrund der Maßnahme komplett umzäunt und abgeplant sein“, erläutert Bredemeier. „Wir wollen der Öffentlichkeit dennoch die Möglichkeit geben, die Bauarbeiten mit eigenen Augen zu verfolgen. An zwei Stellen werden spezielle Bauzaunbanner mit Gucklöchern montiert, die einen Einblick in die Baustelle ermöglichen.“

Vollsperrung ab dem 25. Juli - Buttermarkt bleibt erreichbar

Ab dem 25. Juli wird die Schauenburgerstraße für diese Arbeiten voll gesperrt. Im Anschluss beginnen die Kanalarbeiten; Anfang 2024 der Rathausneubau. Daher wird die Straße erst nach ihrem Neubau wiedereröffnet. Der Probstendamm wurde aus diesem Grund bereits als Ausweichstrecke ausgebaut, über die der Parkplatz Buttermarkt erreichbar bleibt. Da die Baumaßnahmen an der Schauenburgerstraße nur punktuell stattfinden ist die Beeinträchtigung des Wochenmarktes auf ein verträgliches Mindestmaß begrenzt.

FAQ zur Hindernisberäumung

Wird der Boden großflächig geöffnet?

Nein. Die Hindernisberäumung findet mit einem speziellen Bohrgerät statt, das nur dort in den Untergrund eingreift, wo es für die neue Kanaltrasse erforderlich ist. So wird die Menge des Bodenaushubs auf ein Mindestmaß reduziert.

Wie tief sind die Bohrungen?

Die Bodenhindernisse werden teilweise ganz zurückgebaut oder bis zum Erreichen des maximalen Tiefpunktes der neuen Kanaltrasse. Das sind im Schnitt ungefähr drei bis vier Meter unter der Geländeoberkante.

Was bedeutet »Schwarz-Weiß-Bereich«?

Die Einteilung in Schwarz-Weiß-Bereiche bezeichnet die Trennung in einen „schmutzigen“ und einen „sauberen“ Bereich. So kann zum Beispiel die Ausbreitung von Schadstoffen kontrolliert und ihre Verschleppung vermieden werden. So tragen Arbeiter in Schwarzbereichen besondere Schutzausrüstung, die vor dem Verlassen des Bereichs gereinigt oder entsorgt wird. Fahrzeuge werden vor dem Verlassen des Schwarzbereichs gereinigt. Weißbereiche sind die „sauberen“ Bereiche, in denen ausschließlich mit ungefährlichem Material gearbeitet wird.

Welche Schutzausrüstung tragen die Arbeiter im Schwarzbereich?

Ergänzend zur grundsätzlich vorgeschriebenen Persönlichen Schutzausrüstung (PSA) tragen die Arbeiter in relevanten Bereichen einen Chemikalienschutzanzug, Sicherheitsgummistiefel, chemikalienresistente Schutzhandschuhe und eine spezielle Atemmaske, die gegebenenfalls um eine belüftete Atemschutzhaube und einen Spritzschutz ergänzt werden kann. Die PSA wird bei Verlassen des Schwarzbereichs abgelegt und gereinigt oder entsorgt.

Können die Schadstoffe während der Arbeiten in die Umwelt gelangen?

Die einzelnen Bereiche der Baustelle wurden großzügig dimensioniert, sodass eine Ausbreitung der Schadstoffe über den Schwarzbereich hinaus verhindert wird. Auch in den einzelnen Arbeitsschritten wurden besondere Vorkehrungen getroffen. So wird rund um das Bohrgerät ein Spritzschutz installiert, der ausgeschleudertes Material auffängt. Das Entwässerungsbecken wird eingehaust, sodass keine Stäube aufgewirbelt werden. Noch vor seinem Abtransport wird der getrocknete Boden in Fässern gesichert.

Was passiert mit dem Wasser aus den Entwässerungsbecken?

Das Wasser wird mittels Filter gereinigt und stellenweise beprobt. Werden die Grenzwerte eingehalten kann es je nach Qualität dem Schmutz- oder Regenwasser zugeführt werden.

Was passiert mit dem belasteten Boden?

Der feuchte Bodenaushub wird in einem speziellen Zelt getrocknet, in Fässern gesichert und in eine Sondermüllverbrennungsanlage transportiert. So werden die Schadstoffe nachhaltig aus der Umwelt entfernt.

Ist die Fläche danach saniert?

In die Bohrlöcher wird sauberes Material eingebaut, sodass diese Bereiche als altlastenfrei und saniert gelten.