Kanalbau Schauenburgerstraße: Die ersten 50 Meter sind geschafft
Rostige Nägel, ein Schuh, Fellreste: Immer wieder müssen kurios anmutende Bodenfunde entfernt werden, bevor die Kanalbauarbeiten an der Schauenburgerstraße fortgesetzt werden können. Weil das nicht überraschend kommt, liegen die Arbeiten voll im Zeitplan. Meter für Meter arbeitet sich der Bohrkopf durch das Erdreich. Die Kanäle werden im Rohrvortrieb verlegt.
In voller Schutzausrüstung begeben sich zwei Arbeiter in die Bergegrube: Der Bohrkopf, der die Trasse für den neuen Regenwasserkanal durch das Erdreich treibt, ist einmal mehr steckengeblieben. Wie um eine Schiffschraube haben sich zähe Lederreste um das Gerät gewickelt und blockieren es. Die Folge: die Arbeiter müssen eine Grube ausschachten, von der aus sie den Bohrkopf „bergen“, ihn vom Leder befreien und wieder in Gang setzen.
Arbeiten liegen im Zeitplan
Der Zeitverzug bleibt überschaubar – und ist von Anfang an eingeplant. „Wir wussten, dass diese Abfälle im Boden sind“, erläutert der städtische Ingenieur Alvaro Pelayo, der die Baustelle leitet. Als der Buttermarkt vor Jahrzehnten aufgeschüttet wurde, war das verwendete Material vermengt mit Schutt und Abfällen der Lederindustrie. Daher liegen die Arbeiten auch weiterhin voll im Zeitplan.
465 Meter Kanal sind zu verlegen
Mitte März sind die ersten 50 Meter des neuen Regenwasserkanals zwischen Markthalle und Vormstegen bereits verlegt. „Ende März werden wir unsere Zielgrube an der Kreuzung erreichen und den Kanal anschließen können“, erläutert Pelayo. Währenddessen wird der Bohrkopf an der Markthalle wieder eingesetzt und den Kanal in Richtung Berliner Straße vorantreiben. Insgesamt wird der neue Regenwasserkanal dann 240 Meter lang sein. Der neue Schmutzwasserkanal – er wird separat verlegt – wird eine Länge von 225 Metern haben.
Entwässerungssicherheit wird erhöht
Die neuen Kanäle verlaufen entlang der Straße der neuen Schauenburgerstraße, die im Zuge der Umgestaltung des Buttermarktes und der Neubauten rund um den Platz weiter in Richtung der Markthalle verlegt wird. Aufgrund der gewählten, hohen Durchmesser tragen sie zudem zur Erhöhung der Entwässerungssicherheit bei.
Arbeiten werden 2024 abgeschlossen
Da Teile des Buttermarktes als Altlastenstandort gelten – hier liegen Kontaminationen aus der industriellen Vergangenheit des Areals vor – wird der Kanalneubau im Rohrvortrieb geleistet. Mit diesem Verfahren wird die Menge an ausgehobenem Boden auf ein Minimum reduziert, sodass weniger Material behandelt und in eine Sondermüllverbrennungsanlage transportiert werden muss. Voraussichtlich Ende 2024 wird die Baumaßnahme abgeschlossen sein – während parallel bereits mit dem Rathausneubau begonnen wird.