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Datum: 15.11.2023

Nordufer: Container-Bau der Museumswerft wird zurückgebaut

Sie ist ein Teil der Elmshorner Stadtgeschichte: Die Museumswerft, die der Restaurierung und Unterhaltung des Ewer „Gloria“ diente, ist seit 24 Jahren am Nordufer des Elmshorner Hafens beheimatet. Als 2022 das Ufer wegen Einsturzgefahr gesperrt wurde, mussten Ewer und Werft ans Südufer umziehen. Jetzt werden die Container-Bauten der Werft am Nordufer zurückgebaut. Denn: die Planungen für die Sanierung und Umgestaltung des Nordufers laufen auf Hochtouren. Ewer und Verein sollen eines Tages ans Nordufer zurückkehren.

Bild vergrößern: Das Foto zeigt eine weitestgehend leergeräumte Fläche am Nordufer des Elmshorner Hafens. Ein bereits zerteilter Container steht am Ufer. Laub säumt den Boden. Weite Teile der Werft sind bereits zurückgebaut. © M. Boysen, Stadt Elmshorn
Der Rückbau der als Museumswerft genutzten Container am Nordufer ist weit vorangeschritten.

In den Schrottcontainern stapeln sich Holzreste und Metall. Mit Schneidbrennern zerlegen Arbeiter die Container, die als Gebäude dienten. Viel ist nicht mehr zu sehen: Die Fläche ist nahezu geräumt. Als städtische Ingenieure im Jahr 2022 feststellten, dass das Nordufer abgängig ist, musste die Werft ans Südufer umziehen. Seither haben die Vereinsmitglieder der Freunde des Ewer „Gloria“ e.V. Werkzeug und Arbeitsmaterialien sicher in ihre neue Bleibe umgelagert, der alte Werftstandort ist – zunächst – aufgegeben.

Werft wird ans Nordufer zurückkehren

Mit der Sanierung der Spundwand und dem Umbau des Nordufers soll der Verein hierher zurückkehren können: „Die Museumswerft und der Ewer „Gloria“ sind wichtige Teile der Elmshorner Stadtgeschichte“, betont Baustadtrat Lars Bredemeier. Sie zu erhalten sei daher von Anfang an Bestandteil des Rahmenplans gewesen. „Verein und Schiff werden von der attraktiven Entwicklung des Nordufers mit Park, Promenade und Verweilmöglichkeiten profitieren und deutlich sichtbar im Stadtbild verankert sein“, verspricht Bredemeier.

Die "Gloria" gehört zu Elmshorn

Auch der Verein sieht die „Gloria“ als festen Bestandteil der Stadt: „Der Ewer „Gloria“ gehört zu Elmshorn. Hier ist und bleibt unser Heimathafen, und so ist es auch in der Satzung verankert“, erläutert Arno Nicolaisen, der zweite Vorsitzende des Vereins Freunde des Ewer „Gloria“ e.V.. Am Südufer sei das Schiff schon heute spürbar präsenter, als zuvor: Gerade an Markttagen blieben interessierte Menschen stehen und kämen mit den Ehrenamtlern ins Gespräch, berichtet Nicolaisen.
Vor der Sanierung muss jedoch die alte Werft zurückgebaut werden. Noch zeichnet der Verein „Ewer Gloria e.V.“ hierfür verantwortlich. „Wir sorgen für den Rückbau der Werft, den wir aus eigenen Mitteln finanzieren“, erläutert der Vorsitzende Prof. Dr. Klaus Pannen.

Gemeinsames Projekt gegen Jugendarbeitslosigkeit

Jahrelang hatte Pannen sich gemeinsam mit Bürgermeisterin Dr. Brigitte Fronzek in der Museumswerft engagiert. Sie entstand 1999 als Projekt der IHK und des Überbetrieblichen Ausbildungszentrums, um der Jugendarbeitslosigkeit zu begegnen. Gemeinsam unterstützten die Arbeitsagentur, die Stadt Elmshorn und die Stadtwerke das Projekt. So wurde bis 2001 die „Rigmor“ restauriert, die heute in Glückstadt liegt. „Mehr als 10 Arbeitslose haben so den Weg ins Arbeitsleben zurückgefunden“, sagt Prof. Dr. Pannen. Es sei ein Engagement, dass er „viele Jahre lang gerne gemacht“ habe.

Geschichte wird fortgeschrieben

Nach dem Rückbau der Werft übernehmen die Freunde des Ewer „Gloria“ e.V. endgültig das Ruder. Sie werden dafür Sorge tragen, dass die Geschichte des 1898 auf der Elmshorner Werft D.W. Kremer & Sohn gebaute Ewer „Gloria“ fortgeschrieben wird.