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Datum: 16.10.2023

Stadtumbau-Ausschuss: Vertragsverlängerung für Freundeskreis beschlossen

Die einen befürchten einen Verzug der Baumaßnahmen, die anderen das Aus des Freundeskreises: Mit einem Mehrheitsbeschluss hat die Politik sich für die Verlängerung des Kranhaus-Mietvertrags für den Freundeskreis Knecht’sche Hallen entschieden. In der Diskussion um den Erhalt der Mantelhalle gab es einen Kompromiss.

Das Thema war kontrovers diskutiert worden: Soll der Mietvertrag, den die Stadt Elmshorn mit dem Freundeskreis Knecht’sche Hallen für das Kranhaus geschlossen hatte, um ein Jahr verlängert werden – oder soll er auslaufen? Der Verein nutzt das Gebäude, das ein Teil des Ensembles der Knecht’schen Hallen ist, für kulturelle Veranstaltungen.

Kurzfristige Nutzungseinschränkungen drohen

Nach Auffassung der Stadt Elmshorn drohen dem Verein ab 2024 kurzfristige Nutzungseinschränkungen, wenn im unmittelbaren Umfeld Bauarbeiten beginnen werden. Unter anderem wird ein Privatinvestor mit den Arbeiten an den Knecht’schen Hallen beginnen. Es sei nicht geklärt, ob das Kranhaus während der Bauarbeiten tatsächlich jederzeit genutzt werden könne, erläuterte Baustadtrat Lars Bredemeier. Hinzu kämen unvorhergesehene Verzögerungen im Bauablauf, die zu kurzfristigen Absagen von Veranstaltungen führen könnten. „Wir wollen die notwendigen Bauarbeiten schnellstmöglich umsetzen“, betonte Bredemeier, „der Erhalt der Knecht’schen Hallen muss im Fokus stehen.“

SPD befürchtet ohne Vertragsverlängerung das Vereins-Aus

Eine Argumentation, der im Ausschuss nicht alle folgten: „Nach unserer Auffassung würde die Einstellung des Kranhaus-Betriebs bedeuten, dass der Verein tot ist“, führte etwa die SPD aus. Gemeinsam mit der Partei Die Linke und dem Bündnis 90 / Die Grünen stimmten sie geschlossen für den zuvor gemeinsam eingereichten Antrag, den Vertrag zu verlängern. Bei vier Gegenstimmen der CDU und FDP wurde die Vertragsverlängerung beschlossen.

Erhalt der Mantelhalle: Zeitaufwendige Änderung des Rahmenplans

Ein weiterer gemeinsamer Antrag der Fraktion Die Linke, Bündnis 90 / Die Grünen und der SPD sah unter anderem den Erhalt der „Mantelhalle“ genannten Bebauung vor, die das Kranhaus umgibt. Gemäß des politisch beschlossenen Rahmenplans soll sie mitsamt des ehemals von Citastrom genutzten Gebäudeteils an der Berliner Straße abgerissen werden. Da der Erhalt der Mantelhalle eine Änderung des Rahmenplans und somit erheblichen Zeitverzug bedeutet hätte, warnte Baustadtrat Bredemeier eindringlich vor diesem Beschluss.

Entscheidung über Erhalt oder Abriss liegt beim Denkmalschutz

Bredemeier wies darauf hin, dass auch ein teilweiser Erhalt des Gebäudes seitens der Denkmalschutzbehörde geprüft werden müsse. Die Entscheidung, ob lediglich der vordere Gebäudeteil – ehemals Citastrom – abgerissen werden könne, liege letztlich bei der Denkmalschutzbehörde. Und die könne nur dann eine Stellungnahme abgeben, wenn der Abrissantrag offiziell gestellt wird. Bredemeier schlug vor, den Abrissantrag zu stellen und im Anschluss gemeinsam mit der Politik das weitere Vorgehen zu erörtern. Nach kurzer Beratung stimmte der Ausschuss bei einer Enthaltung diesem Vorschlag zu - und ergänzte: „Die Politik stellt klar, dass sie die Mantelhalle erhalten will“.

Weitere Beschlüsse

Der Ausschuss stimmte zudem einstimmig für die Haushaltsanmeldungen des Amtes für Projektentwicklung. Er beschloss auch die Fortsetzung der Planungen für ein Denkmal, das an die Gastarbeiter erinnert.


Die nächste Sitzung findet am 07. November 2023 statt.